Wiesbaden/Marburg. Große Filmkunst, gemacht in Mittelhessen: Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels hat am Wochenende das Drehset für den Arthouse-Kinofilm „Silent Friend“ in Marburg besucht. Regisseurin Ildikó Enyedi, Produzent Reinhard Brundig und Hauptdarsteller Tony Leung führten den Minister über den Schauplatz an der Elisabethkirche und gaben Einblicke in die Dreharbeiten, die kurz vor der Vollendung stehen und internationale Stars nach Marburg brachten: Nach ihrem für den Oscar nominierten Film „Körper und Seele“ dreht die ungarische Filmemacherin ihren aktuellen Film mit Tony Leung („In the Mood for Love“) und Léa Seydoux („James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“). Hessen Film fördert „Silent Friend“ mit 550.000 Euro.
"Silent Friend" ist Leuchtturmprojekt
„Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur hat sich mit Hessen Film & Medien das Ziel gesetzt, neben einem Schwerpunkt für Nachwuchs- und Talentförderung auch internationale Koproduktionen nach Hessen zu holen. ‚Silent Friend‘ stellt dabei als europäische Koproduktion zwischen Frankreich, Ungarn und Deutschland ein Leuchtturmprojekt dar. Ich freue mich sehr über diesen spannenden Blick hinter die Kulissen – als gebürtiger Marburger und ehemaliger Student an der Philipps-Universität Marburg umso mehr“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Gerade Mittelhessen hat ein enormes Potential für die Filmbranche. Die Region ist landwirtschaftlich vielfältig; Festivals, Reihen und Produktionsfirmen entwickeln sich in schnellem Tempo und werden auch außerhalb Hessens immer beliebter. Erst im vergangenen Sommer liefen in Marburg Dreharbeiten für ,Perfekt verpasst‘ von Anke Engelke und Bastian Pastewka.“
Marburg prägt die Filmhandlung
Marburg ist nicht nur Drehort von „Silent Friend“, sondern prägt auch die Handlung: Ein zentraler Ort ist der Botanische Garten der Philipps-Universität Marburg, Heimat eines uralten Baumes, der die Menschen seit 150 Jahren beobachtet. Viele Geschichten könnte er erzählen, der Film greift sie auf – unter anderem die von Grete, der ersten Frau, die in Marburg immatrikuliert wurde.
Kommunikation zwischen Mensch und Natur im Fokus
„Ildikó Enyedi ist eine der ganz großen Filmkünstlerinnen unserer Zeit und betritt mit ,Silent Friend‘ ein von der Wissenschaft noch nicht ausreichend erforschtes Feld der Kommunikation zwischen Mensch und Natur. Die Geschichte ist Marburg wortwörtlich auf den Leib geschrieben: Die mittelalterliche Universitätsstadt ist keinesfalls nur pittoreske Kulisse, sondern handlungsprägend. vor allem der beinahe ein halbes Jahrtausend alte botanische Garten. Ganz besonders bedanken möchten wir uns bei der Philipps-Universität Marburg und der Stadt Marburg, die uns in allen Belangen rund um die Dreharbeiten tatkräftig unterstützen“, erzählt Reinhard Brundig, der Produzent des Filmes.