Mit Trauer hat Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, auf den Tod von Ruth Wagner reagiert.
Minister Gremmels: „Mit Ruth Wagner verlieren wir eine leidenschaftliche Streiterin für die Kultur- und Wissenschaftsfreiheit. Werte, die heute immer häufiger wieder in Frage gestellt werden. Diese Freiheiten gilt es auch in ihrem Namen zu schützen. Während ihrer Zeit als Staatsministerin hat Ruth Wagner mit großer Entschlossenheit zahlreiche Projekte für Wissenschaft und Kultur auf den Weg gebracht, von denen das Land Hessen bis heute profitiert. So hat sie die Stärkung der Hochschulautonomie in den Mittelpunkt des Hochschulrechts gestellt. Ruth Wagner hat zudem mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit Hessens Wissenschafts- und Kunstlandschaft entscheidend geprägt - beispielsweise als Vorsitzende der Kommission zur Geschichte der Juden in Hessen oder als Kuratoriumsvorsitzende des Kulturfonds Rhein Main. Auch der Tag des offenen Denkmals in Hessen war eine Idee von Ruth Wagner – und wird mittlerweile auf Bundes- und europäischer Ebene nach hessischem Vorbild gefeiert. Der Wettbewerb ,Jugend malt‘ geht ebenfalls auf ihre Idee zurück. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie und den Menschen, die ihr nahestanden.“
Die 1940 in Wolfskehlen geborene Ruth Wagner studierte an der Goethe-Universität Frankfurt Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaften und arbeitete als Gymnasiallehrerin. Bildung und Kultur waren ihre Arbeitsschwerpunkte. Sie hat wichtige Positionen auf Landes- und Bundesebene eingenommen: So war sie die erste weibliche Parteivorsitzende in Hessen, war rund 30 Jahre Mitglied des Hessischen Landtags, 25 Jahre im Bundesvorstand ihrer Partei, Vizepräsidentin des Hessischen Landtags und von 1999 bis 2003 Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst.