Wiesbaden. Die Hochschulleitungen haben mit Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Staatssekretär Christoph Degen die Verhandlungen zum Hochschulpakt 2026 - 2030 begonnen. Im Rahmen einer Hochschulleitungstagung mit den Präsidentinnen und Präsidenten der 14 am Hessischen Hochschulpakt beteiligten Hochschulen wurden nun die Rahmenbedingungen sowohl inhaltlicher als auch finanzieller Art erörtert.
Intensive Diskussionen stehen an
„Ich freue mich auf die kommenden Monate, die von intensiven Diskussionen mit den 14 Hochschulen geprägt sein werden“, so Staatsminister Timon Gremmels. „Mit Blick auf die erforderliche Konsolidierung des Haushalts stehen wir natürlich vor großen finanziellen Herausforderungen. Die Sorgen und Nöte der Hochschulen nehme ich dabei ernst. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir mit klugen Strategien, einer Fokussierung und Priorisierung auf Schwerpunktthemen die künftige Hochschulpolitik aktiv und zukunftweisend gestalten können.“
In den nächsten Monaten werden verschiedene Arbeitsgruppen über die zu vereinbarenden strategischen hochschulpolitischen Ziele und die finanziellen Rahmenbedingungen der Hochschulen verhandeln, mit dem Ziel, die Paktverhandlungen zu Beginn des Frühjahrs 2025 abzuschließen. Staatsminister Timon Gremmels: „Wir sorgen für eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung, damit sich unsere Hochschulen erfolgreich positionieren können.“
Welche Erwartungen haben die Hochschulen?
Die Leitungen der 14 Hochschulen blicken erwartungsvoll auf die beginnenden Verhandlungsrunden. Die Vertretungen aus den drei Hochschulgruppen Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen unterstrichen ihre Erwartungen im Rahmen der Hochschulleitungstagung.
„Die Universitäten erwarten vom Hessischen Hochschulpakt eine verlässliche und auskömmliche Grundfinanzierung“, so Prof. Dr. Ute Clement, Sprecherin der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien und Präsidentin der Universität Kassel, und ergänzt: „Investitionen in die Hochschulen sind Investitionen in die Innovationskraft, die Wettbewerbsfähigkeit, die Bildungsgerechtigkeit und die Demokratie. Daran darf in herausfordernden Zeiten nicht gespart werden. Wir gehen in die Verhandlungen mit dem Land mit der Zuversicht, dass die Gespräche konstruktiv sein werden.“
Ähnlich äußerte sich Prof. Dr. Eva Waller, Vorsitzende der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Hessen und Präsidentin der Hochschule RheinMain: „Hochschulen tragen entscheidend dazu bei, hoch qualifizierte Fachkräfte und zukunftsfähige Lösungen für die großen Herausforderungen zu entwickeln, denen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gegenüberstehen. Voraussetzung für gute Bildung, gute Forschung und gute Arbeit ist jedoch eine stabile und langfristig hinreichende Grundfinanzierung von Personal und materieller Ausstattung. Wir vertrauen daher auf den Koalitionsvertrag und erwarten dementsprechende Verhandlungen.“
Auch die Kunsthochschulen unterstrichen ihre Erwartungen. Dazu Prof. Bernd Kracke, Sprecher der hessischen Kunsthochschulen und Präsident der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main: „Die hessischen Kunsthochschulen brauchen eine verlässliche, tragfähige Grundfinanzierung und finanzielle Sicherheit für die erfolgreiche Weiterführung der Profilbildung und zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit in einer sich dynamisch verändernden Hochschullandschaft. Die Qualitätsentwicklung in der Lehre erfordert weiterhin die kontinuierliche Stärkung des wissenschaftlichen und künstlerischen Mittelbaus. Kunsthochschulen sind Zukunftslabore für eine demokratische Gesellschaft. Kreativität und künstlerische Praxis gehören zu unseren wichtigsten Ressourcen für morgen. Wir sind zuversichtlich, dass das Land uns weiterhin ein starker und verlässlicher Partner ist und die erforderlichen Mittel bereitstellt.“
So funktioniert der Hessische Hochschulpakt
Das Land Hessen schließt seit 2002 langfristige Vereinbarungen über die hochschulpolitischen Ziele und finanziellen Rahmenbedingungen ab. Der aktuelle Hochschulpakt hat die Laufzeit von 2021 bis 2025. Den Hessischen Hochschulpakt 2026 bis 2030 verhandelt das Wissenschaftsministerium mit den Hochschulleitungen der im Ressort verorteten 14 Hochschulen.