Britta Hammelstein in „Heute stirbt hier Kainer“
ARD/ hr 2021, Regie: Maria-Anna Westholzer
Die Jury: „Ich bin die Heulsuse!“ – so stellt sich die gerade von ihrem Mann sitzengelassene Jungbäuerin Marie Abel vor. Bald aber entpuppt sie sich als abenteuerlustige junge Frau, die dem Alltag im Kaff namens Oberöhde gern entflieht. Wie Britta Hammelsteins Marie den mysteriösen, schweigsamen Fremden Kainer als Untermieter anwirbt, anbaggert und sich dann auf ihn stürzt, ist köstlich. Dass sie in dieser überdrehten Westernkomödie neben den allesamt überzeichneten männlichen Figuren als einziger vermeintlich „stinknormaler“ Charakter nicht verblasst, diese schauspielerische Herkulesaufgabe meistert Britta Hammelstein grandios. Mit minimalistischem Spiel und sicherem Gespür fürs Timing setzt sie wunderbar ihre Pointen und lässt doch Verletzlichkeit und Einsamkeit durchschimmern, bewahrt ihrer Figur was Geheimnisvolles, oft Überraschendes.