Jurybegründung:
Dem deutschen Film wird häufig vorgeworfen, er sei mutlos und fantasielos, dieser Film ist wirklich alles andere als das. Dieser Film zeigt, dass der deutsche Film ein eigenes neues Genre kreieren kann. Wir werden mit auf eine intensive Reise genommen, inhaltlich und formal.
Mutig ist der Film nicht nur in der Machart, sondern auch in der Art und Weise, wie ehrlich, humorvoll und intim er erzählt. Die Regisseurin Narges Kalhor unternimmt in „Shahid“ den Versuch ihren eigenen Namen zu ändern und deckt dabei generationsübergreifende Traumata ebenso auf, wie die absurden Tiefen der deutschen Bürokratie. Anhand der sehr persönlichen Fragestellung der Namensänderung der Protagonistin gelingt es der Regisseurin unterschiedlichste gesellschaftspolitische Themen zu platzieren. Sie reflektiert die eigene Biografie extrem klug und nicht selten auch mit Ironie. „Shahid“ ist viel mehr als ein Hybrid, er ist ein kraftvolles Wunder auf der Leinwand!