Die Jury: Filme, die das Kino wirklich lieben, die die große Leinwand wirklich brauchen, sind selten geworden. Der große Stilwille und die beeindruckenden Bilder tragen in diesem Film dazu bei, dem Innenleben einer Ikone des 20. Jahrhunderts in ungewöhnlicher Weise und Intensität nahe zu kommen. Larraín ist mit "Spencer" gelungen, dem Mythos Diana neue Facetten abzugewinnen, Bekanntes neu zu interpretieren. In großen Bildern – gedreht unter anderem im wunderschönen Interieur des hessischen Schlosshotels Kronberg – erzählt er von einer gequälten Frau, die droht, zwischen Pflichtgefühl und Freiheitsdrang zu zerreißen. Kristen Stewart erweitert die bekannten Dianabilder um ihre ganz eigene, beeindruckende Interpretation. Die innere Zerrissenheit der Hauptfigur wird auf sämtlichen Ebenen des Films verhandelt. Bis in jedes Detail ist der Film herausragend gestaltet, besonders hervorheben möchte die Jury das Drehbuch von Steven Knight, die Bilder von Claire Mathon und den denkwürdigen Score aus der Feder von Jonny Greenwood. Pablo Larraín hat Neues im Bekannten gesucht und uns allen ein cineastisches Geschenk gemacht.