Innenraum der ehemaligen Synagoge in  Meißner-Abterode: An den Wänden sind goldene Ornamente freigelegt, es stehen Sitzbänke und ein Bücherregal im Raum

Synagoge in Meißner-Abterode

Einen Sonderpreis des Hessischen Denkmalschutzpreises bekamen 2021 „Aufwind - Verein für seelische Gesundheit“ und die Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis: Gemeinsam haben sie aus einer 1871 gebauten ehemaligen Synagoge in Meißner-Abterode einen Lern- und Gedenkort für jüdische Vergangenheit gemacht.

Objekt: Ehemalige Synagoge in Meißner-Abterode, Werra-Meißner-Kreis   
Preisträger: Andrea Roth für den Verein Aufwind – Verein für seelische Gesundheit e.V. und Martin Arnold für die Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis
Architekt / Bauleitung: Hans-Peter Schubert
Sonderpreis, Bronzeplakette und Urkunde

Votum der Jury

Durch ihre vorbildliche Zusammenarbeit haben der Verein für seelische Gesundheit e.V. und die Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis in einem 1871 erbauten Steingebäude auf quadratischem Grundriss gemeinsam einen Lern- und Gedenkort für jüdische Vergangenheit etabliert, der weit über den Kreis hinaus wirkt und soziales Engagement in historischen Mauern verankert. Für diese wichtige Leistung werden die Vereine mit dem Sonderpreis des Hessischen Denkmalschutzpreises 2021 ausgezeichnet.

Hintergrund

Die ehemalige Synagoge in Meißner-Abterode blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Von den Nationalsozialisten geschändet, wurde sie mehrfach umgebaut, zuletzt zu einem Lebensmittelmarkt, der Arbeitsplätze für Menschen mit Schwerbehinderungen schafft und die örtliche Nahversorgung sichert. Im Obergeschoss ist ein Lern- und Gedenkort für jüdisches Leben entstanden: Auf der Basis eines umfassenden Fundus von Dokumenten, Berichten und Zeitzeugnissen wird ein authentisches Bild des ehemals reichen jüdischen Lebens im Werra-Weißner-Kreis vermittelt. Faszinierende Vasen- und Rankenmalereien, Davidsterne in den Deckenfeldern sowie Schablonenmalereien an den Wänden konnten im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Maßnahme gesichert und gereinigt werden und vermitteln einen authentischen Eindruck der ehemaligen Synagoge. Das Projekt wird von Kommunen, dem Kirchenkreis und vielen anderen Partnern unterstützt, die alle dazu beigetragen haben, im Werra-Meißner-Kreis ein herausragendes Zeichen gegen Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewaltherrschaft zu setzen.

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