Ministerin Angela Dorn: Aliaksei Paluyan, geboren 1989 in Belarus, kam 2012 nach Kassel, um Regie zu studieren, und ist geblieben. Bereits für seinen Kurzfilm „See der Freude“ bekam er 2019 den Hessischen Filmpreis für den besten Kurzfilm und gewann auch auf internationalen Festivals viele Preise. Der Film entstand während seines Studiums an der Kunsthochschule Kassel. Schon mit diesem fiktionalen Film hat er gezeigt, dass er gesellschaftlich relevante Themen in einer überzeugenden Dramaturgie und beeindruckenden Bildern auf die große Leinwand bringen kann. Sein aktueller Dokumentarfilm „Courage“ ist sein Abschlussfilm und zugleich sein erster Langfilm. Er dokumentiert den Protest der Menschen in Belarus, wo Aliaksei Paluyan aufgewachsen ist, gegen den Machthaber Lukaschenko im Jahr 2020. Der Film beginnt als sehr persönliches Portrait dreier belarussischer Künstlerinnen und Künstler, wird dann zu einem Zeitdokument, das nicht nur Einzelschicksale in den Vordergrund rückt. Er endet schließlich als Auseinandersetzung mit der Frage, was Kunst und Kultur in einer Diktatur bewirken können. Der zur Berlinale 2021 eingeladene Film gehört zu den mutigsten Filmen, die gezeigt wurden. Mit Aliaksei Paluyan als Newcomer wird nicht nur ein vielversprechendes Nachwuchstalent ausgezeichnet, das sich gerade als Regisseur mit Festivalpräsenz in der nationalen und internationalen Filmlandschaft profiliert. Wir zeichnen auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus.
Newcomerpreis