Die Jury: „1960. Ein angehender Schriftsteller und ein künftiger Filmregisseur wollen zusammen ein Drehbuch schreiben. Sie begeben sich auf Kafkas Spuren.“ So beginnt der Prolog des essayistischen Dokumentarfilms „Die Kafka Konferenz“ von Tobias Sauer. Und dass diese beiden Nachwuchskünstler zwei der klangvollsten Namen der jüngeren tschechischen Hochkultur tragen – nämlich Vaclav Havel und Milos Forman – ist symptomatisch für Wendungen und Überraschungen dieser Tour d´horizon durch die Geschichte eines Landes, dessen besondere Stellung in Politik und Kultur im Zentrum steht. Der Film ist eine Materialschlacht, die keine Mühe macht und stets zu Erkenntnissen führt. Ein freundlicher Recherche-Riese, der mit Klugheit und Kreativität geschmückten Sieben-Meilen-Stiefeln leichtfüßig durch ein Gelände zwischen Investigation und Assoziation marschiert.
Bester Hochschulfilm 2021