Die Jury: Selten vergehen 214 Minuten gefühlt so schnell in einem Film. Dabei spielt neben Herrn Bachmann und seinen Schülerinnen und Schüler gerade die Zeit eine so wichtige Rolle. Maria Speth schafft es in ihrem Film einfühlsam und unaufdringlich einen intimen Blick in den Mikrokosmos Schulklasse zu werfen. Die Geduld und Ausdauer, die sie mit ihrem Kamerateam an den Tag legt, schaffen es, das Große im Kleinen zu erzählen und entwerfen dabei eine ganzheitliche Gesellschaftsanalyse. Wichtige Themen wie Bildung, Erziehung oder auch unser Schulsystem werden hierbei angesprochen. Der Klassenraum, in dem alles Platz zu haben scheint. Das Leben, Musik, Jonglieren, alles im wechselseitigen Respekt. Immer anders, immer gleich, aus dem eine Gemeinschaft wächst. Ohne erhobenen Zeigefinger gelingt Maria Speth ein Lehrstück über Toleranz, Mut und Anerkennung, obwohl die Meinungen und Auffassungen der Kinder zu Themen wie gleichgeschlechtlicher Liebe oder Solidarität unterschiedlicher nicht sein könnten. Dabei ist es der Fokus auf dem beharrlichen Miteinander statt des offensichtlichen Auslebens der Konflikte, die fesseln und in den Bann ziehen.
Nominiert