Jurybegründung: "Nina Kunzendorf liefert ein hochkonzentriertes Spiel als Hauptkommissarin, die einem aktuellen Mordfall nachspürt, der eng mit deutsch-deutscher Geschichte verknüpft ist und sie zugleich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Seit Jahren schon ist sie auf der Suche nach ihrer Tochter, die sie kurz vor der Wende im Osten zurücklassen musste. Mit fein nuanciertem Spiel, die innere Erregung unterdrückend, beglaubigt sie eindrucksvoll die Gebrochenheit ihrer Figur: eine Frau, die schreckliche Erfahrungen verdrängt, um zu überleben. Sie lotet dabei jede emotionale Färbung ihrer Rolle in aller Tiefe aus. Trotz der Schwere des zu lösenden Falls gibt Nina Kunzendorf ihrem Spiel eine Leichtigkeit, die den Konflikt umso stärker erscheinen lässt. Dank ihrer großen Schauspielkunst hadern, bangen und hoffen die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ihr und verfolgen die über Jahre sich hinziehende Aufklärung ihrer persönlichen Geschichte in dieser atmosphärischen dichten Inszenierung. Eine herausragende Leistung."
Nominiert