Jurybegründung: Eine Stadt – zwei Welten. Hier der deutsche Banker Eddy, da die geflüchtete Nigerianerin Jumoke, die zur Prostitution gezwungen wird. Beide in Frankfurt, der eine ganz oben, die andere ganz unten. Aus einer zufälligen Begegnung entwickelt sich eine Art Liebesbeziehung – mit offenem Ende. Was im ersten Moment wie eine altbekannte Geschichte klingt, wird im Drehbuch JUMOKE so überzeugend, genau und spannend erzählt, dass einen das überraschende Ende zugleich emotional erschüttert und gedanklich inspiriert. Der Blick weitet sich: So viele Leben nebeneinander, so viele Lebenswelten auf engem Raum, so viel Sehnsucht nach einem besseren Leben – mit mehr Sicherheit, mehr Geld, mehr Liebe, mehr Sinnhaftigkeit… und alles an einem Ort. Ohne Kitsch, mit dem genauen Blick für die Zeichnung unterschiedlicher Milieus und mit herausragenden Dialogen, die nichts erklären, sondern im besten Sinne echte Menschen miteinander kommunizieren lassen. Regional verortet, aber mit globaler Dimension erzählt der Autor diese sehr besondere Liebesgeschichte zweier Einzelgänger spannend, berührend, aufwühlend – und dies ganz filmisch in starken visuellen Bildern, die wir unbedingt auf der großen Leinwand sehen möchten.
Gewonnen