Jurybegründung: "ZELLE 5 erzählt meisterhaft eine erschütternde Abfolge von Ereignissen, die die Zuschauerinnen und Zuschauer tief in die Umstände eines Todesfalls in den Räumen einer Polizeistation hineinzieht. Durch die Anwendung einer forensischen Rekonstruktion nimmt ZELLE 5 das Publikum gekonnt mit auf Spurensuche innerhalb dieser alptraumhaften Geschehnisse, Moment für Moment. Die akribische Darstellung erzeugt bei den Zuschauenden eine intensive Verbindung zu der sich entfaltenden Tragödie. ZELLE 5 nimmt eine unvoreingenommene Haltung ein und präsentiert die Ereignisse ohne moralische Vorurteile. Dieser Ansatz ermöglicht es, dass der Nachhall des Schocks weit über die unmittelbare Handlung hinausgeht und Aufmerksamkeit auf das Gespenst des strukturellen Rassismus wirft, der seine Wurzeln tief in der Gesellschaft hat. Auf faszinierende Weise geht ZELLE 5 tief in die Problematik hinein und zwingt Zuschauerinnen und Zuschauer, sich mit unbequemen Wahrheiten auseinanderzusetzen, über die sonst oft geschwiegen wird. Während sich die aufwühlende Geschichte von ZELLE 5 entfaltet, tauchen wir nicht nur in die Intrige eines möglichen Verbrechens selbst ein, sondern auch in das breitere Spektrum menschlicher Voreingenommenheit und ihrer weitreichenden Konsequenzen. In einer Welt, in der die Schatten der Ungerechtigkeit noch immer groß sind, fordert ZELLE 5 uns auf, zu Akteurinnen und Akteuren der Veränderung zu werden."