Darmstadt/Wiesbaden. Das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE hat einen kritischen Designfehler in einem der grundlegenden Bausteine im Internet entdeckt und Hersteller und Dienstanbieter dabei unterstützt, diesen Fehler zu beheben. Hätten Kriminelle diese Schwachstelle ausnutzen können, so hätten diese das Internet flächendeckend lahmlegen können, mit dramatischen Konsequenzen.
Wissenschaftsminister Timon Gremmels zu dem Erfolg von ATHENE: „Cybersicherheit gehört zu den größten Herausforderungen für die erfolgreiche digitale Transformation. Versäumnisse und Fehler bedeuten Verletzlichkeit für Gesellschaft, Wirtschaft und Staat. Mit ATHENE haben wir ein einzigartiges und äußerst erfolgreiches Forschungszentrum, welches dieses zentrale und wichtige Thema mit international herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bearbeitet. ATHENE hat gezeigt, wie schnell und in welchem Umfang Forschungsförderung einen Return on Invest bringen kann - im Sinne von akademischer Spitzenforschung ebenso wie im Sinne von unmittelbarem Wert für die Gesellschaft. ATHENE ist für Hessen ein enormer Standortvorteil, den es zu sichern gilt.“
Die Fehlerbehebung ist ein eindrucksvoller Beleg für die Exzellenz der angewandten Forschung in ATHENE und nur einer von vielen Beiträgen, die dieses Zentrum in den fünf Jahren seines Bestehens geliefert hat. Bereits in der Vergangenheit hat ATHENE dazu beigetragen, dass in millionenfach verbreiteten Produkten, wie etwa Smartphones, viele Sicherheitslücken geschlossen werden konnten, bevor die Nutzer angegriffen und geschädigt wurden. Darüber hinaus unterstützt ATHENE Weiterbildungsangebote für Fachkräfte bis hin zu praktischem Training zur Abwehr von modernen Cyberangriffen oder Thinktank-Aktivitäten für Politik und Behörden zur Weiterentwicklung der Cybersicherheit in Deutschland.
In dieser Zeit hat ATHENE umfangreiche Expertise und Analysefähigkeiten aufgebaut, um Sicherheitsprobleme aufzudecken und entwickelt selbst immer wieder neue Technologien, etwa für Sicherheitsanalysen, die Hersteller und Entwickler dabei unterstützen, ihre Sicherheit zu erhöhen. So sind die Aktivitäten in ATHENE darauf ausgerichtet, „vor die Lage“ zu kommen, also Sicherheitsprobleme in Technologien und Standards schneller zu entdecken als Hacker. Im aktuellen Fall bestand der Designfehler schon seit mehr als 20 Jahren, und die Experten aus den internationalen Hightech-Unternehmen hatten diese nicht bemerkt. ATHENE veröffentlicht die Ergebnisse seiner Spitzenforschung bei den national wie international renommiertesten Cybersicherheitskonferenzen. Nach einer im Jahr 2023 durchgeführte Evaluation zählt ATHENE weltweit zu den Top 5 der Forschungszentren für Cybersicherheit.
Das von ATHENE gefundene Sicherheitsproblem im Internet belegt, wie wichtig exzellente Cybersicherheitsforschung ist. Das Internet ist eine kritische Infrastruktur, auf deren verlässliches und sicheres Funktionieren Gesellschaft, Wirtschaft und Staat angewiesen sind. Die digitale Transformation wie auch künstliche Intelligenz oder Quantencomputing können ohne Cybersicherheit nicht gelingen. Entscheidend ist, dass die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von ATHENE auf Anwendbarkeit ausgerichtet sind und Nutzen und Mehrwert generieren. Für das Land Hessen ist es von unschätzbarem Vorteil, ein solch exzellentes Forschungszentrum für Cybersicherheit zu haben, denn damit besetzt es eine Vorreiterposition in Deutschland.