Szene aus "Love sucks": Ein Mann und eine Frau halten sich in den Armen und stehen vor einem Riesenrad.

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Fünffache Spannung und acht Nominierungen: Hessen auf dem Filmfest München

Vier Filme und eine Serie feiern Premiere / Hessische Werke im Rennen um Förderpreis

Am 28. Juni startet das zweitgrößte Filmfestival Deutschlands: das Filmfest München. Vier Filme und eine Serie, gefördert von der Hessen Film & Medien, feiern Premiere und bringen hochkarätiges Schauspiel und politische Spannung aus Hessen auf die Leinwand. Mit acht Nominierungen gehen drei der vier Filme zudem ins Rennen um den Förderpreis Neues Deutsches Kino. Mit dabei sind der Immigrationsthriller „Klandestin“ mit Barbara Sukowa, die deutsch-französische Koproduktion „XOFTEX“, der Genrefilm „Frisch“ mit Louis Hoffman,der Dokumentarfilm „Die Schule der Frauen“ und die achtteilige Vampir-Serie „Love Sucks“.

„Es freut mich zu sehen, wie vielseitig und hochwertig hessische Produktionen sind. Das Ergebnis sind vier künstlerisch und inhaltlich anspruchsvolle Filme und eine Serie auf dem Filmfest München. Hessen bringt Filme mit nach Bayern, die an aktuelle Debatten anschließen und zum differenzierten Austausch ermutigen. Sie zeigen, dass es auf komplexe Fragen nicht immer einfache Antworten gibt“, so Timon Gremmels, Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur. „Dabei kann Hessen sowohl topbesetztes und anspruchsvolles Arthouse-Kino als auch knallige Serien! Ich freue mich, dass hessische Filmteams und Locations eine so prominente Plattform in München erhalten.“

Szene aus "Die Schule der Frauen": Eine Frau sitzt vor einem riesigen neongrünen Schild mit den Buchstaben "OXXO".

Mit der Vampir-Serie „Love Sucks“, die in der Reihe Neues Deutsches Fernsehen seine Premiere feiert, erzählt das Regie-Duo Andreas Prochaska und Lea Becker eine moderne Version von Romeo und Julia mit Shootingstar Damian Hardung und Havana Joy Josephine Braun. Gedreht wurde an 50 Tagen unter anderem auf der Frankfurter Dippemess und im DB-Hochhaus mit Skyline-Blick. Studio Zentral und die Frankfurter Produktionsfirma U5 inszenieren in ihrer Serie für ZDFneo Frankfurter Locations im Kontrast urbaner Wolkenkratzer und gotischer Romantik. 

Auch in „Klandestin“ fungiert Frankfurt als zentraler Schauplatz. Hier verkörpert Barbara Sukowa eine konservative Politikerin und knallharte Immigrationsgegnerin. Die internationale Ko-Produktion erzählt eine Geschichte von Entwurzelung und Einsamkeit innerhalb der westlichen Wohlstandsgesellschaften. Für das Drehbuch zu „Klandestin“ erhielt Regisseurin Angelina Maccarone bereits 2017 die Goldene Lola – den renommiertesten Drehbuchpreis Deutschlands. 

Der amerikanische Regisseur Damian John Harper inszeniert den Roman „Frisch“ für die große Leinwand: Louis Hoffman und Franz Pätzold als ungleiche Brüder bewegen sich in diesem Genrefilm zwischen authentischer Milieustudie und rasantem Thriller. Die Produktion der Weydemann Bros. läuft zusammen mit „Klandestin“ und „XOFTEX“ in der Reihe Neues Deutsches Kino. 

Szene aus "Klandestin": Eine Frau raucht und sieht zu einem jungen farbigen Mann.

Ebenso wie „Klandestin“ beschäftigt sich auch „XOFTEX“ mit dem Thema Flucht und Migration. Das Drama beleuchtet Spannungen, Traumata und das Warten im Ungewissen, und bedient sich dafür eines Format-Mix zwischen Game und Kinofilm. Regisseur Noaz Deshe, der als Freiwilliger bei Seenotrettungsmissionen tätig war, hat für das Drama mit Asylsuchenden gedreht und zeigt, wie eine Arbeitsweise aus der Innenperspektive heraus gelingt.

Der Dokumentarfilm „Die Schule der Frauen“ von Marie-Lou Sellem begleitet fünf Schauspielerinnen jenseits der 50, die auf ein Berufsleben blicken, das entlang männlicher Beurteilung verlief. Marie-Lou Sellem, selbst Schauspielerin, legt mit dem Film ihr Regie-Debüt vor und fragt, wie ein Kulturwandel gelingen kann. Der Film läuft in der Sektion Spotlight.

XOFTEX“, „Klandestin“ und „Frisch“ sind außerdem für den Förderpreis Neues Deutsches Kino nominiert. Damian John Harper („Frisch“) und Noaz Deshe („Xoftex“) gehen in der Kategorie Regie ins Rennen um den mit insgesamt 70.000 Euro dotierten Preis. Beide Filme sind zudem in der Kategorie Drehbuch nominiert. Außerdem ist Claudia Schröter („Klandestin“) für ihre Produzentische Leistung nominiert. Chancen auf den Preis in der Kategorie Schauspielerische Leistung haben außerdem Habib Adda („Klandestin“) sowie Osama Hafiry Yassin und Abdalrhman Diab Nasser („XOFTEX“).

Szene aus "XOFTEX": Zwei Männer mit Migrationshintergrund sehen sich an.

„Dramaturgisch originell und mit großer Expertise umgesetzt – die von uns geförderten Produktionen zeigen in diesem Jahr erneut, dass das Filmland Hessen zahlreiche Talente in den verschiedensten Bereichen der Film- und Serienproduktion vorweisen kann“, sagt Anna Schoeppe, Geschäftsführerin von Hessen Film & Medien. „Relevante Geschichten mit vielseitigen Charakteren machen den Kinosaal zum Ort des Diskurses. Vor allem auch die Reflexion über das ‚Wie?‘ des Erzählens halte ich dabei für ausgesprochen wichtig. Wir gratulieren allen Filmteams, drücken die Daumen und wünschen eine anregende Zeit auf dem Filmfest München.“

Die Hessen Film & Medien kommt am Festivalsonntag bei einer Beergarden Convention zusammen, um sich mit geladenen Gästen zu aktuellen Themen rund um den Film- und Serienstandort Hessen auszutauschen. Zudem beteiligt sich Anna Schoeppe an einer Paneldiskussion zum Thema "Neue Wege in der Stoffentwicklung" des Verbands für Film- und Fernsehdramaturgie.

Über Hessen Film & Medien

Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent). Mehr Informationen unter www.hessenfilm.de.

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