Wiesbaden/Hanau. Jungen Menschen mit Migrationsgeschichte Raum für künstlerisches Schaffen geben – das ist das Ziel der „Kreativwerkstatt“. Das Projekt wird im Internationalen Kulturzentrum e.V. in Hanau angeboten und vom Land Hessen aus dem „Kulturkoffer-Programm“ mit 9.950 Euro unterstützt. Kultur-Staatssekretär Christoph Degen hat die „Kreativwerkstatt“ am Samstag besucht und sich mit den Teilnehmenden ausgetauscht. Der „Kulturkoffer“ ist ein gemeinsames Programm des hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und der Landesvereinigung Kulturelle Bildung e.V. (LKB). Ziel ist, vor allem Kindern und Jugendlichen, aber auch generationenübergreifend Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen.
"Kreativwerkstatt" setzt auf Selbstwirksamkeit
„Die ,Kreativwerkstatt‘ setzt auf Selbstwirksamkeit: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entwickeln Ideen für ein Theaterstück – und lassen dabei auch ihre eigenen Erfahrungen und Biografien einfließen. Sie kümmern sich um Bühnenbild und Kostüme und erfahren, wie bereichernd es sein kann, gemeinsam künstlerisch zu arbeiten“, so Kulturstaatssekretär Christoph Degen. „Die Workshops unterstützen die jungen Menschen dabei, ihren Ansichten und Gefühlen Ausdruck zu verleihen, soziale Kompetenzen auszubauen und Lösungsansätze für gesellschaftliche Konflikten zu entwickeln. Das sind auch wichtige Ziele unseres ,Kulturkoffer‘-Programms. Damit stärken wir kulturelle Teilhabe und unsere demokratische Gemeinschaft.“
Theater, Musik, bildende Kunst und Literatur im Fokus
Die „Kreativwerkstatt“ richtet sich an Menschen zwischen neun und 25 Jahren, die aus migrantischen oder sozial benachteiligten Familien kommen. Im Mittelpunkt stehen Theater, Musik, bildende Kunst und Literatur. Die Teilnehmenden entwickeln eigene Inhalte und präsentieren ihre Ergebnisse bei einer Aufführung im Dezember. Für die Jüngeren gibt es Einstiegsangebote, bei denen gebastelt, gemalt und erste Szenen gespielt werden. Sie gestalten Requisiten und probieren sich im Masken- und Bühnenbilden aus. Später entwickeln sie eine kleine Theaterproduktion mit musikalischer Begleitung.
Die älteren Jugendlichen und die erwachsenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehen selbst auf Themensuche für ihr Theaterstück. Der Fokus liegt auf Empowerment; die Beteiligten beschäftigen sich mit Themen wie Identität, Zusammenhalt, Diskriminierung und mentale Gesundheit.
Was ist der "Kulturkoffer"?
Das Land Hessen fördert in diesem Jahr mit dem „Kulturkoffer“-Programm 33 Projekte der Kulturellen Bildung mit insgesamt rund 450.000 Euro. Die Bandbreite reicht vom deutsch-ukrainischen Theaterprojekt über Stadtführungen mit Fokus auf dem Schicksal von Geflüchteten bis zum inklusiven Tanzprojekt für gehörlose und hörende Kinder. Die Auswahl traf eine interdisziplinär besetzte Jury. Informationen zu allen geförderten Projekten gibt es auf kunst.hessen.de.
