Berlin / Wiesbaden. Aus dem Programm „KulturInvest“ der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth, fließen 20 Millionen Euro in die Sanierung des Deutschen Ledermuseums Offenbach und gut 12,5 Millionen Euro für die denkmalgerechte Sanierung von Schloss Erbach. Diese Mittel hat der Haushaltsausschuss des Bundestages freigegeben. Auch für die Renovierung der Brömserburg in Rüdesheim kommt Unterstützung (2.250.000 Euro) und die Brüder-Grimm-Festspiele in Hanau erhalten 500.000 Euro für mehr Nachhaltigkeit.
„Das Programm des Bundes fördert Projekte zur Modernisierung, zur Restaurierung und zum Bau im Kulturbereich, an denen ein bundesweites Interesse besteht. Das Deutsche Ledermuseum ist weltweit das einzige Museum, das sich ausschließlich mit Werkstoff Leder befasst und wir sind froh, so einen Schatz in Hessen zu haben. Für die Pläne der Stadt Offenbach zur Neukonzeption und energetischen Grundsanierung des Deutschen Ledermuseums Offenbach haben wir als Land Hessen bereits beträchtliche Planungsmittel und Geld für eine Machbarkeitsstudie bereitgestellt“, erklärte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ich freue mich daher sehr, dass die Mittel aus dem Bundesprogramm ‚KulturInvest‘ uns dem gemeinsamen Ziel der Modernisierung einen weiteren Schritt näherbringen. Nachdem die realistischen Kosten ermittelt sind, werde mich dafür einsetzen, dass das Land Hessen seinen Beitrag für die Sanierung und Modernisierung des Deutschen Ledermuseums Offenbach leisten wird. Es liegt noch Arbeit vor uns, aber die Mittel des Bundes sind ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Ledermuseums.“
Die anstehende Grundsanierung des Schloss Erbach umfasst eine denkmalgerechte Instandsetzung der Gebäudesubstanz, der technischen Infrastruktur sowie die Restaurierung der aufwendig gestalteten Innenräume und der überaus bedeutenden Sammlung. Sie sind zur Erhaltung der Substanz, der Sicherheit und der Nutzung zwingend erforderlich.
„Ich habe mich für den Antrag Schloss Erbach ,unserer‘ Staatlichen Schlösser und Gärten (SG) eingesetzt – umso mehr freue ich mich über den Erfolg und bedanke mich bei den Abgeordneten des Bundestages für ihr Votum“, erklärte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Die Sammlung von antiken Büsten über mittelalterliche Gegenstände bis zu bedeutenden Gemälden ist ein einzigartiger Wissensspeicher des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts; das gesamte Ensemble ist daher in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes eingetragen.
Die Brüder-Grimm-Festspiele der Stadt Hanau pflegen alljährlich das Erbe der wohl berühmtesten Märchensammler Europas; das Land Hessen fördert sie mit zuletzt 70.000 Euro im Jahr, und auch der Kulturfonds Rhein-Main, der sich zur Hälfte aus Landesmitteln speist, trägt beträchtliche Mittel bei. Die Stadt Hanau hat beschlossen, ein modulares Bühnenkonstrukt für die Festspiele anzuschaffen, das wiederverwendet werden kann und damit günstiger und nachhaltiger ist als die bislang jedes Jahr neu gebauten Bühnenkonstruktionen. Laut Stadt spart das pro Spielzeit mindestens 20 Kubikmeter – etwa 18 Tonnen – Massivholz.
Die Geschichte der Brömserburg reicht mindestens bis in das 12. Jahrhundert zurück. Sie zählt damit nicht nur zu den ersten festen Burgen im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal, sie ist auch eine der Geburtsstätten der Rheinromantik: In ihrem Gästebuch stehen Namen wie Goethe, Paganini, Semper oder Grimm. 2018 hat ein Konsortium engagierter Bürgerinnen und Bürger die Burg in Erbpacht von der Stadt Rüdesheim übernommen, um sie für die Öffentlichkeit zu erhalten und zu renovieren.