Wiesbaden. Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn will in Gesprächen mit Universitätsklinik Gießen-Marburg (UKGM) und Rhön-Klinikum AG an Vereinbarungen im Sinne von Forschung und Lehre, der optimalen Versorgung der Patientinnen und Patienten und der Interessen der Beschäftigten anknüpfen. „Vor 14 Jahren hat die damalige Landesregierung entschieden, UKGM zu privatisieren; ich hätte diese Entscheidung so nicht getroffen. Heute habe ich die Aufgabe, mit dieser Entscheidung umzugehen und das enorme Potenzial des Uniklinikums zu halten und zu stärken - im Sinne der Patientinnen und Patienten, von Forschung und Lehre, der Beschäftigten und der Region“, erklärte Ministerin Angela Dorn in einer Aktuellen Stunde des Landtages. „Dazu bin ich mit allen Akteuren im Dialog. Ich bin im Austausch mit der Geschäftsführung des UKGM, und auch mein Antrittsbesuch beim Betriebsrat war für mich selbstverständlich.“
Zukunftspapier ist gute Grundlage
„Im Mai 2017 wurde mit dem ,Zukunftspapier für die Weiterentwicklung der mittelhessischen Universitätsmedizin‘ eine sehr gute Grundlage für unser weiteres Handeln geschaffen“, so Ministerin Dorn weiter. „Und genau hier wollen wir weitermachen. Deshalb hat die Landesregierung der UKGM-Geschäftsführung Gesprächsbereitschaft signalisiert, um über die Neuregelung der Trennungsrechnung, die Weiterentwicklung des Zukunftspapiers, die Gewährleistung der Einflussmöglichkeiten des Landes und das Interesse an weiterer Investitionsförderung ins Gespräch zu kommen. Das erste Gespräch ist noch für dieses Jahr vereinbart.“
Fachkräftemangel ist bundesweite Herausforderung
Ministerin Dorn betonte, dass der aktuelle Fachkräftemangel in der Pflege eine bundesweite Herausforderung sei. „Das Uniklinikum hat reagiert, beispielsweise mit der Übernahmezusage aller Krankenpflegeschüler. Das UKGM kann derzeit aufgrund des Fachkräftemangels nicht alle Stellen besetzen, allerdings hat das Uniklinikum es geschafft, dass es über die verschiedenen Beschäftigungsgruppen hinweg einen Stellenzuwachs gibt, auch in der Pflege. Wenn man Gießen gemeinsam mit Marburg betrachtet, waren in diesem Jahr im Durchschnitt bislang knapp 25 Vollkräfte mehr im Pflegedienst besetzt als im Vorjahr.“
Landesregierung nimmt Beschwerden ernst
„Die Landesregierung nimmt selbstverständlich Hinweise und Beschwerden ernst und geht ihnen nach. Wir haben deshalb – erstmals bereits am 8. November – bei den Universitäten nachgefragt, ob eine Beeinträchtigung der Lehre besteht. Beide Universitäten haben Auswirkungen zum gegenwärtigen Zeitpunkt verneint. Auch das Regierungspräsidium Darmstadt geht selbstverständlich den Hinweisen nach.“