Fritzlar. Wer in das Fritzlarer Dommuseum tritt, wird gleich vom Highlight der Ausstellung angezogen: Aus einem abgedunkelten Raum heraus glänzt und glitzert den Besucherinnen und Besuchern der Domschatz entgegen. Das Fritzlarer Dommuseum ist das einzige seiner Art in Nordhessen und zeigt nicht nur Gold und Geschmeide, sondern auch eine spannende Reise durch die Stiftsgeschichte. Im September 2021 wurde es nach über zweieinhalbjähriger Planungs- und Bauzeit neu eröffnet. Das Engagement der Kirchengemeinde und der Stadt wird nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat die Einrichtung heute als „Museum des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld überreicht.
Verbindung mit der Vergangenheit
„Ein Besuch im Dommuseum Fritzlar verbindet das Publikum auf eine ganz besondere Art und Weise mit den Menschen der Vergangenheit: Viele der beeindruckenden Exponate werden noch heute in Gottesdiensten im Dom verwendet“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Als Besucherin oder Besucher taucht man so in die Geschichte ein. Die engagierte Kirchengemeinde präsentiert die beeindruckenden Exponate optisch und inhaltlich zeitgemäß und lässt das Publikum mit seinen Eindrücken nicht allein, sondern bietet ein hervorragendes Vermittlungsprogramm. Ich danke den Mitgliedern der Gemeinde herzlich für ihr Engagement und gratuliere zur Auszeichnung.“
Schatzkunst steht im Fokus
Das Museum empfängt sein Publikum im Kreuzgang des Fritzlarer Doms. Die Gold- und Silberschmiedearbeiten, Textilien, Reliquiare, Skulpturen, Gemälde, Altäre, Glaskunst sowie Architekturfragmente und Grabdenkmäler spannen einen zeitlichen Bogen von der Gründung des Klosters St. Peter durch den heiligen Bonifatius im Jahr 723 bis in unsere jüngste Vergangenheit. Kern der Sammlung ist die romanische Schatzkunst mit dem Heinrichs-Kreuz, das Kaiser Heinrich II. 1020 dem St. Petri-Stift geschenkt hat. Es zählt zu den bedeutendsten Werken der deutschen mittelalterlichen Schatzkunst. Die Restaurierung der Exponate und der historischen Bausubstanz wurden vom Hessischen Museumsverband und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen gefördert.
Das neue Ausstellungskonzept für das 1974 gegründete Museum folgt dem Motto „Glauben sinnlich erfahren“. Dieser Gedanke spiegelt sich auch in der Raumgestaltung: Die neue Raumschale und die Ausstellungsarchitektur schaffen einen stimmungsvollen Rahmen für die Präsentation der hochwertigen Exponate, die durch die neue Beleuchtung wirkungsvoll inszeniert werden.