Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Erste Hochschulprojekte zur Gewinnung von Fachkräften gehen an den Start

Wiesbaden. Internationale Studierende sind attraktive Fachkräfte von morgen für den deutschen und hessischen Arbeitsmarkt, und sie werden dringend gebraucht. Ein Studium und der erfolgreiche Erwerb eines Abschlusses in einem anderen Land bringen jedoch besondere Herausforderungen mit sich. Ist dieser Schritt erfolgreich genommen, gilt es, den Übergang in die Arbeitswelt zu meistern. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat jetzt erste Hochschulprojekte im Rahmen seines Programms „Internationale Potenziale nutzen – Übergänge vom Studium in den Beruf gestalten“ aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) bewilligt.

Erfolgreich den Übergang meistern

„Das Programm ‚Internationale Potenziale nutzen – Übergänge vom Studium in den Beruf gestalten‘ ist ein wichtiger Baustein in der Fachkräfte- und Integrationspolitik der Landesregierung“, so Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Die bewilligten Modellprojekte zeigen, dass wir unser Engagement noch verstärken können, um internationale Potenziale zu erschließen und zugleich einen Beitrag für gerechte Bildungschancen zu leisten. Talente aus aller Welt für ein Studium in Hessen zu begeistern, ist wichtig, gerade in einer alternden Gesellschaft und angesichts des Fachkräftemangels. Studierende mit Migrationshintergrund sind zudem oft die ersten in ihrer Familie, die ein Studium angehen. Sie haben es daher oft schwer, rechtzeitig Netzwerke zu knüpfen und sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren. Damit sie erfolgreich den Übergang in den Beruf meistern und wie andere internationale Talente bei uns in Hessen bleiben, wollen wir ihnen helfen, die nötigen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben. Denn wir brauchen alle klugen und kreativen Köpfe, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.“

Internationales

Eine Person hält einen großen Globus vors Gesicht

Austausch

Hessens Hochschulen sind international unterwegs

Hessens Hochschulen pflegen einen intensiven internationalen Austausch und fördern die Mobilität von Studierenden, Lehrenden und Forschenden.

Fünf Hessische Hochschulen – zwei Universitäten und drei Hochschulen für angewandte Wissenschaften – haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam einen „International Career Service in der Rhein-Main-Region“ (ICS RM) aufzubauen. Unter der Leitung der Goethe-Universität Frankfurt machen sich die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule RheinMain Wiesbaden, die Technische Universität Darmstadt sowie die Hochschule Darmstadt gemeinsam auf den Weg, internationalen Studierenden durch ein innovatives und vielfältiges Angebotsportfolio einen gleichberechtigten Zugang zum deutschen und hessischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Der Schlüssel ist dabei eine umfangreiche Vernetzung zu Arbeitgebern in der Region.

Arbeitsmarkt schon während des Studiums kennenlernen

Internationale Studierende der Rhein-Main-Hochschulen können während der fünfjährigen Projektlaufzeit hochschulübergreifend an alternierenden Wahlmodulen teilnehmen, die ihnen die Chance eröffnen, schon während des Studiums die Vielfältigkeit des deutschen Arbeitsmarktes kennenzulernen. Die Zielgruppe soll dazu befähigt werden, die Planung und Umsetzung ihrer Karriere unter Einbeziehung ihrer individuellen Werte und Fähigkeiten selbständig zu steuern. Die Maßnahmen fokussieren eine passgenaue, ganzheitliche Begleitung der Zielgruppe während des Studiums, mit starker Ausrichtung auf die berufliche Orientierung sowie Unterstützung von nachhaltigen Bildungswegen für zukünftige internationale Fachkräfte.

Pre-College + zur Nachqualifizierung

Das „Pre-College +“ der Hochschule Fulda richtet sich in seiner vierjährigen Laufzeit zunächst an internationale Studieninteressierte, die eine Nachqualifizierung benötigen, um ein Studium in Hessen aufnehmen zu können. Das „Pre-College +“ bereitet die Teilnehmenden auf eine sinnvolle Entscheidung zwischen Studium und dualer Ausbildung in der Region Fulda vor. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwerben sprachliche und fachliche Kenntnisse, um sich erfolgreich an der Hochschule Fulda oder auf Ausbildungsstellen in der Region bewerben zu können. Absolventinnen und Absolventen werden anschließend, während des Studiums an der Hochschule Fulda, weiterhin begleitet. In dieser Phase kommt dem International Career Service der Hochschule eine tragende Rolle zu: Seine Angebote stehen allen internationalen Studierenden der Hochschule offen, unabhängig davon, ob sie das Vorbereitungsprogramm des Pre-Colleges durchlaufen haben oder direkt an der Hochschule zugelassen wurden. Dabei liegt ein Fokus auf der Erweiterung von zielgruppen- und fachspezifischen Angeboten, in Ergänzung zu allgemeinen Karrierecoachings und -beratungen.

Wichtiger Beitrag zur Integration

Beide Modelprojekte streben an, einen nachhaltigen Beitrag zur Gewinnung internationaler Talente für den deutschen und hessischen Arbeitsmarkt zu leisten, indem sie die Integration von internationalen Studierenden und Studieninteressierten fördern. Insbesondere die Förderung von Studierenden mit Migrationshintergrund und zugewanderten Studieninteressierten, die Nachqualifizierung benötigen, ist ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Integration und Chancengleichheit.

Der ESF+ ist das wichtigste Instrument der EU zur Förderung von Beschäftigung und sozialer Eingliederung. Hauptziel des ESF+ ist es, zu einem sozialeren Europa beizutragen und die Europäische Säule sozialer Rechte in die Praxis umzusetzen. Für das ESF+-Programm „Internationale Potenziale nutzen – Übergänge vom Studium in den Beruf gestalten“ erhält das HMWK in der Förderperiode 2021-2027 8,5 Millionen Euro aus Mitteln des ESF+. Die Finanzierung der Projekte tragen die EU und das Land Hessen gemeinsam.

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