Marburg. Das Landgrafenschloss ist das Wahrzeichen der Stadt Marburg. Für die Philipps-Universität, die es unterhält, ist diese Aufgabe eine große Herausforderung. Um sie dabei zu unterstützen, wird das Land nun im Doppelhaushalt 2023/2024 rund 11,7 Millionen Euro für die Sanierung des Schieferdaches als erste prioritäre Maßnahme bereitstellen. Das Schloss soll sich zudem zu einem zeitgemäßen und zukunftsfähigen Museums-, Erlebnis- und Veranstaltungsort weiterentwickeln. Dazu hat Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn am Mittwoch dem Präsidenten der Philipps-Universität Marburg, Prof. Dr. Thomas Nauss, einen Förderbescheid in Höhe von 460.000 Euro für die Erarbeitung eines innovativen musealen Konzepts übergeben. Bei dessen Entwicklung werden sich Land, Universität und Stadt Marburg eng abstimmen: Die Stadt hat sich bereit erklärt, sich langfristig finanziell bei einem Teil der Sanierung, der barrierefreien Erschließung und dem Betrieb eines Museums im Schloss zu beteiligen.
Wiege des Landes Hessen
„Das Landgrafenschloss ist die Wiege des Landes Hessens und ein Wahrzeichen weit über Marburg und Hessen hinaus. Die Universität unterhält diese für Hessen bedeutende Schlossanlage, obwohl sie sie für ihre unmittelbaren universitären Anforderungen nicht nutzen kann – das ist eine Herausforderung, die es so in der hessischen Hochschullandschaft nicht noch einmal gibt. Ich habe mich daher intensiv angestrengt, dass wir eine Lösung finden, die dringend erforderliche Dachsanierung aus dem Landeshaushalt zu finanzieren. Es ist ein wichtiger erster Schritt, dass wir dafür im Doppelhaushalt 2023/2024 Geld bereitstellen können, das zudem nicht aus dem gemeinsamen Hochschulbudget HEUREKA, sondern zusätzlich finanziert wird“, erklärt Wissenschafts- und Kunstministerin Angela Dorn. „Gemeinsam mit der Universität und der Stadt wollen wir die Dachsanierung auch als Startsignal für einen Öffnungsprozess des Marburger Schlosses nutzen. Wir wollen es zu einem innovativen und leistungsstarken Museum sowie einem hochklassigen Veranstaltungsort entwickeln. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass sich an diesem Prozess auch die Marburger Bürgerinnen und Bürgern beteiligen und ihre Vorstellungen vom Schloss der Zukunft mit einbringen können. Am Ende wollen wir ein Museum mit neuartigen kulturellen Angeboten in einem denkmalgeschützten, historischen und barrierefrei erschlossenen Gebäude realisieren.