Wiesbaden. Zwölf Kino- und TV-Produktionen erhalten in der aktuellen Förderrunde der HessenFilm und Medien GmbH rund 630.000 Euro. Zudem fließen knapp 260.000 Euro in die Bereiche Produktionsvorbereitung, Drehbuch, Postproduktion sowie Verleih und Vertrieb. Das haben die jeweiligen Jurys der HessenFilm unter dem Vorsitz von Geschäftsführerin Anna Schoeppe entschieden.
Drama über Lady Diana
Dabei kommt auch Hollywood-Flair nach Hessen: Der chilenische Regisseur Pablo Larraín wird Teile des Dramas „Spencer“ mit US-Schauspielerin Kristen Stewart im Frühjahr 2021 in Hessen drehen. Im Zentrum steht das letzte gemeinsame Weihnachtsfest von Prince Charles und Lady Diana 1991, knapp ein Jahr vor der offiziellen Trennung. Es ist die neunte Spielfilmarbeit von Pablo Larraín, der schon mit dem dreifach Oscar-nominierten Drama „Jacky“ (2016) mit Natalie Portman als Jacky Kennedy überzeugendes Kino über eine ikonische Frauenfigur schuf. Die HessenFilm fördert die Produktion mit 250.000 Euro.
Hessen bietet überraschende Motive
„Nicht nur für das authentische Setting der royalen Geschichte um Lady Di bietet Hessen als Filmstandort vielfältige und überraschende Motive“, erklärt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Unter den anderen Arthouse- und Dokumentarfilmprojekten ist das Thema der Produktion mit dem Arbeitstitel ,Warum nicht sagen, was geschah‘ besonders berührend: Regisseur und Produzent Marcin Wierzchowski beobachtet die Folgen der rassistischen Anschläge in Hanau, bei denen am 19. Februar 2020 neun Menschen ermordet und viele verletzt wurden. Auch die Drehbuch-Projekte sprechen wichtige Themen an, zum Beispiel Nadav Schirmanns Dramaserie ,Bahnhofsviertel‘, die erstmalig und mit viel Feingefühl die Geschichte jüdischer Banden im Frankfurter Bahnhofsviertel erzählt. Zudem können wir den Verleih wieder kräftig unterstützen und herausragende Produktionen ins Kino bringen.“
40.000 Euro fließen in den Verleih
Im Verleih fließen mehr als 40.000 Euro in das Herausbringen dreier Dokumentarfilme sowie des Arthouse-Dramas „König der Raben“ des Offenbacher Regisseurs Piotr Lewandowski (Salzgeber & Co. Medien GmbH). Der Frankfurter Arthouse-Verleih „jip film und verleih“ wird im kommenden Jahr zudem erneut einen politischen Film ins Kino bringen: „Radio Silence“ erzählt von einer Journalistin, die in Mexiko für Meinungsfreiheit kämpft. Das Unternehmen erhält Unterstützung durch das STEP Programm der HessenFilm. Mit der Hilfe dieses Branchenqualifizierungs- und Weiterbildungsprogramms bindet der Verleih eine Studentin der Goethe Universität Frankfurt in die Verleiharbeit ein und hilft ihr dabei, sich in der Branche zu etablieren.
„In jeder Förderart – von Vorbereitung bis Verleih – fördern wir in dieser Runde des Gremiums 2 hochwertige Dokumentarfilme. Dieses Genre hat in Hessen Tradition und hält unseren Blick wach für eine Vielzahl an Themen, die in dieser Förderrunde von gesellschaftspolitisch relevanten bis hin zu zutiefst persönlichen Geschichten reichen,“ erklärt HessenFilm-Geschäftsführerin Anna Schoeppe. „Mit den letzten beiden Gremium-Fördersitzungen des herausfordernden Jahres 2020 wird erneut deutlich, wieviel kreatives Potential in Hessen steckt.“
Über HessenFilm und Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die HessenFilm und Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der HessenFilm und Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).