Darmstadt. Das Land Hessen setzt sein Engagement für das Jagdschloss Kranichstein fort. Auch in diesem Jahr fördert es die Erhaltung des barocken Jagdschlosses im Darmstädter Norden mit 300.000 Euro. Die Notsanierung des barocken Jagdrondells wird Anfang November 2021 abgeschlossen sein, nun – voraussichtlich ab Januar 2022 – werden die Fenster im Museum Jagdschloss Kranichstein saniert und die Klappläden wieder in Stand gesetzt. Es werden Bauabschnitte gebildet, die jeweiligen Museumsräume sind dann für den Publikumsverkehr gesperrt. Besucherinnen und Besucher werden über die fortlaufenden Arbeiten durch Tafeln oder Handouts informiert.
Weitere Arbeiten
„Das Jagdschloss hat schöne Fenstergalerien im Stil der Renaissance, die viel Licht in das Gebäude bringen. Was in früheren Zeiten dem Wohnkomfort diente, ist heute ein Problem für die museale Nutzung“, erläutert Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Das schwankende Klima und die direkte Sonneneinstrahlung haben Schäden an der Sammlung hinterlassen. Kondenswasser im Winter hat die Fenster sehr stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass jetzt eine Notsanierung ansteht, um die Sammlung vor weiteren Schäden zu bewahren. Die Fenstersanierung und vor allem elektrische Klappläden sollen erreichen, dass das Klima konstanter wird und die Objekte und Gemälde keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden.“
Bisher 900.000 Euro für Erhalt
Viele der Fenster aus Einfachglas stammen noch aus dem 19. Jahrhundert, als das Jagdschloss der Großherzoglichen Familie für mehrere Jahre als Wohnsitz diente. Hier gilt es mit dem Bestand besonders behutsam umzugehen. In den vergangenen drei Jahren flossen bereits insgesamt 900.000 Euro Landesmittel in den Erhalt des Schlosses. So konnten die Heizungsanlage, der Backhausteich mit seinem historischen Anleger, Teile der Parkmauern, das Wegenetz im Park und die Parforcemauern saniert werden. Gebaut wurde das Jagdschloss um 1580 von Landgraf Georg I. von Hessen-Darmstadt. Im 18. Jahrhundert machte Landgraf Ludwig VIII. es zum Mittelpunkt seiner höfischen Jagden – von diesen Zeiten zeugen die prunkvollen Salons, die mit Jagdgemälden, Tapisserien sowie Möbeln im Barock- und Rokoko-Stil geschmückt sind.