Das ehemalige Klostergebäude in Frankenberg im Landkreis Waldeck-Frankenberg hat viel erlebt: Es war Sitz von Ordensschwestern und Behörden, Ausweichort der Philipps-Universität Marburg in Pestzeiten und Amtsgericht mit Gefängnis. Seit 70 Jahren bietet es einem Heimatmuseum Platz, das nun mit Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst in Höhe von 82.790 Euro rundumerneuert wird.
Museum hat viel zu erzählen
„Das Museum im Kloster Frankenberg hat viel zu erzählen. Rund 2.000 Objekte zeigen uns, wie sich die Region rund um das Kloster über Jahrhunderte hinweg entwickelt hat – darunter Kleinode heimischer Kultur wie der älteste Blaudruck oder die größte Stülpchensammlung Hessens, das sind historische Kopfbedeckungen für Frauen“, sagt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Ein neues Konzept schärft nun das Profil des Museums und lenkt unseren Blick auf die Blütezeit Frankenbergs – und hier vor allem auf die Arbeiten der Frankenberger Holzschnitzer und Steinbildhauer Philipp Soldan und Tyle von Frankenberg. Stadt und Kreis haben viel Vorarbeit geleistet, die wir mit einer Förderung in Höhe von über 82.000 Euro für Ausstellungseinbauten, Honorar für Planung und Gestaltung sowie die wissenschaftliche Begleitung unterstützen. Denn: Wir möchten allen den Zugang zur Kultur ermöglichen und allen die Möglichkeit bieten, ihre Kunst zu leben. Wo kluge und kreative Köpfe sich entfalten können, tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird.“
Neugestaltung nimmt Fahrt auf
Für die Neugestaltung hat das Büro „Hauer und Krause“ Konzepte ausgearbeitet und gestalterische Entwürfe geliefert. Jetzt steht der erste Bauabschnitt für das Foyer, den Kreuzgangflügel und das Refektorium an. Hier werden die Abteilungen zur Geschichte des Klosters, zur Entwicklung der Stadt und zur Zeit des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit neugestaltet.
Geplant sind Texttafeln und interaktive Medienstationen zu Tyle von Frankenberg und Philipp Soldan, aber auch zur Geschichte der Zisterzienserinnen, der Kolonisten in Friedrichshausen oder zur Frage, wie sich die Stadtpläne verändert haben und wie die Renaissance Frankenberg veränderte.