Wiesbaden. Hessen legt für Künstlerinnen und Künstler, Spielstätten und Kultureinrichtungen ein weiteres Unterstützungspaket auf, das die Belastungen durch die Corona-Pandemie abfedern und kulturelle Arbeit ermöglichen soll. Insgesamt 30Millionen Euro stehen zur Verfügung für Projektstipendien für Künstlerinnen und Künstler, Liquiditätshilfen für Kultureinrichtungen und Spielstätten, Beratungsangebote der Kulturverbände sowie ein Programm für Open-Air-Kultur in den Sommermonaten. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn und Finanzminister Michael Boddenberg stellten das Programm heute bei einer Online-Pressekonferenz vor.
Paket ergänzt die Bundeshilfen
„Um der Kultur in diesen schwierigen Zeiten Halt zu geben, braucht es einen langen Atem. Unser erstes Kulturpaket hat 2020 geholfen, die vielfältige Landschaft der Kultur in Hessen zu stützen – daran knüpfen wir nun an“, erklärt Kulturministerin Dorn. „Die Kulturschaffenden in Hessen stehen vor riesigen Herausforderungen, denen sie sich mit Engagement, Mut und Erneuerungskraft stellen. Dabei haben wir sie unterstützt: Wir konnten mit dem ersten Kulturpaket rund 3.600 Arbeitsstipendien und zusätzlich rund 1.200 Projektstipendien vergeben, wir haben es geschafft, die in Hessen so reichhaltigen Festivalstrukturen zu erhalten, und wir haben rund 200Spielstätten bei coronabedingten Anpassungen unterstützt. Die aktuell geltenden Einschränkungen haben die Kultur besonders hart getroffen. Deshalb legen wir ein weiteres Unterstützungspaket auf, um die lebendige Kultur Hessens zu sichern und zu stärken, Künstlerinnen und Künstlern die Fortsetzung ihrer Arbeit zu ermöglichen und auch für das Publikum ein reichhaltiges und sicheres Kulturangebot zu unterstützen. Der Bund hat im Rahmen seiner Hilfsprogramme diesmal bessere Komponenten für die Kultur angekündigt, als es sie 2020 gab: Er sieht erstmals Ausgleichszahlungen für Soloselbstständige vor, einen Fonds zur Absicherung von Ausfallrisiken und Mittel zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Kulturveranstaltungen. Doch auch das wird allein nicht ausreichen, um auf die vielfältigen Problemlagen zu antworten. Wir haben deshalb aus der Erfahrung des ersten Kulturpakets und im Dialog mit vielen aus der Kulturbranche ein Paket geschnürt, das die Hilfen des Bundes möglichst bedarfsgerecht ergänzt und eigene Akzente setzt.“
Vielfalt des Kulturlebens erhalten
„Kultur verbindet! Diese Eigenschaft ist auch und gerade während der Corona-Pandemie ein bedeutender Aspekt des gesellschaftlichen Miteinanders. Im Moment müssen wir jedoch eine soziale Distanz pflegen, um uns vor Infektionen zu schützen. Somit können wir nicht in gewohnter Form Kulturangebote nutzen. Darum ist es in dieser herausforderungsvollen Zeit besonders wichtig, dass die Kulturschaffenden in Hessen mit Kreativität und Innovationskraft das Beste aus der Situation machen können. Dies gilt 2021 weiterhin. Deshalb helfen wir als Land dabei, die Vielfalt des Kulturlebens auch unter Pandemiebedingungen zu erhalten: Unser Kulturpaket geht in die zweite Runde!“, ergänzt Finanzminister Michael Boddenberg. „Wie schon beim ersten Kulturpaket setzt Hessen auch jetzt wieder auf gezielte Angebote, die Hilfen des Bundes nicht etwa kopieren oder gar mit ihnen konkurrieren, sondern sinnvoll Lücken schließen. Wichtig für Soloselbstständige ist, dass wir ihnen mit den Brückenstipendien eine finanzielle Hilfe bieten können, die nicht auf die Überbrückungshilfe des Bundes angerechnet wird. Dieses Kulturpaket zeigt, dass Hessen seine Verantwortung für die Kultur lebt.“