Groß-Gerau. Ursprünglich wollten die bisherigen Besitzer das Fachwerkhaus in der Schulstraße 13 in Groß-Gerau abreißen, denn der bauliche Zustand der um und nach 1700 entstandenen Gebäude war desolat. Doch das Ehepaar Canibol kaufte das Anwesen in der Innenstadt, sanierte und erweiterte es und baute es zudem barrierefrei um. Für diese Leistung erhielten sie heute von Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn die Auszeichnung „Denkmal des Monats“ Januar verliehen.
Wert und Charme erkannt
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Es freut mich sehr, dass Familie Canibol den Wert und den Charme des Hauses erkannt hat. Mit der Unterstützung der Architekten und Handwerksfirmen haben sie anhand eines sehr gelungenen Beispiels gezeigt wie viel Potenzial in alten Gemäuern steckt – wenn man gute Ideen hat, es mit viel Mut richtig anpackt und das notwendige Durchhaltevermögen mitbringt.“
Sanierung dauerte fast zwei Jahre
Fast zwei Jahre dauerte die Sanierung. Beim Kauf im Jahr 2013 blätterte der Putz von Decken und Wänden, der Dachstuhl war in weiten Teilen marode. Außer Strom in jedem Zimmer und einem Kaltwasseranschluss im Erdgeschoss fehlte jegliche Infrastruktur. Eine Toilette gab es lediglich im Anbau. An heutigen Maßstäben gemessen war das Gebäude nicht mehr bewohnbar. Es brauchte also schon sehr viel Fantasie, um sich vorzustellen, was aus der Immobilie herauszuholen ist. Heute entspricht das Gebäude den modernen Arbeits- und Wohnerfordernissen, die charmant mit der historischen Substanz verknüpft sind.