Rüsselsheim. In Mitmachausstellungen und Sammlungspräsentationen spannt das Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim einen Bogen von der Steinzeit über das Mittelalter und das Industriezeitalter bis in die Gegenwart. Um die Ausstellungs- und Vermittlungstätigkeiten zu ergänzen, unterstützt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst das Museum mit 61.663 Euro aus dem Kommunalen Finanzausgleich.
100 Jahre altes Damenfahrrad
„Von archäologischen Funden aus der Jungsteinzeit bis hin zu einem Opel-Blitz-Lastwagen aus dem 20. Jahrhundert bietet das Stadt- und Industriemuseum mit seiner Dauerausstellung einen weitgefächerten Blick auf die Rüsselsheimer Geschichte. Die Förderung ermöglicht es, noch weitere Perspektiven zu öffnen und neue Geschichten zu erzählen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Das Geld fließt unter anderem in die Restaurierung eines rund hundert Jahre alten Opel-Damenfahrrades, das dann in der Verbundausstellung ‚Made in Hessen. Globale Industriegeschichten‘ ab Frühjahr 2023 zu sehen sein wird. Auch unterstützen wir die Mitmachausstellung ‚Klimaschützer‘, die sich mit interaktiven Elementen insbesondere an Kinder ab fünf Jahren richtet. Mit dem neuen Audioguide in englischer Sprache wird nun – unabhängig von geführten Touren – erstmals ein fremdsprachliches Angebot in der Vermittlung etabliert. So schafft das Rüsselsheimer Museum einen spannenden und inspirierenden Ort für Groß und Klein, für Rüsselsheimerinnen und Rüsselsheimer sowie für Gäste von nah und fern. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, allen den Zugang zur Kultur zu ermöglichen. Denn wo kluge und kreative Köpfe sich entfalten können, tragen sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft zukunftsfähig wird.“
Forschungsnetzwerkwerke und Spionagetech
Das Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim erhält die Förderung insbesondere für zwei Ausstellungen. Die Mitmachausstellung „Klimaschützer“ macht anhand mithilfe von Experimentier- und Spielstationen den Klimawandel für Kinder ab fünf Jahren anschaulich. Mit Installationen von Rüsselsheimer Jugendlichen zum klimagerechten Stadtumbau wird die Ausstellung um einen lokalen Bezug erweitert. Eröffnung ist am 26. November 2022. Die Verbundausstellung „Made in Hessen. Globale Industriegeschichten“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von vier hessischen Museen. Sie nimmt alte und aktuelle hessische Erfindungen in den Blick und streift dabei auch Themen wie Forschungsnetzwerke oder Spionagetechnik. Im Frühjahr 2023 läuft sie zunächst im Oberhessischen Museum in Gießen, bevor sie ab dem 03. November 2023 in Rüsselsheim gastiert.
Neuer Audioguide auf Englisch
Von der Förderung profitieren auch die Vermittlung, das Ausstellungsmanagement und die Restaurierungswerkstatt. Ein neuer Audioguide in englischer Sprache führt in einer Überblicksführung durch die vier Dauerausstellungen des Museums. Er stellt das erste fremdsprachliche Angebot für Einzelbesucherinnen und –besucher dar. Mit der Förderung wird auch die Inventarisierung der Sammlung weiter vorangetrieben und die inzwischen 11.000 erfassten Exponate um weitere 300 Objekte erweitert. Das Museum erwarb mit dem Geld zudem einen Ultraschallmeißel für die Restaurierungswerkstatt. Dieser legt besonders schonend Objekte frei und ermöglicht es den Restauratorinnen und Restauratoren beispielsweise archäologische Metallfunde fachgerecht vor Ort zu bearbeiten.