Offenbach/Wiesbaden. Ein potenzieller Alien-Zombie als Lehrerin und die Frage, wie man mit Veränderungen umgeht: Mit dieser Geschichte im Gepäck hat Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, am heutigen Bundesweiten Vorlesetag Kinder in Offenbach besucht. Sie hatte für die Kinder der Mathildenschule „Planet Omar – Nichts als Ärger“ von Zanib Mian mitgebracht. Das Buch erzählt vom Jungen Omar, der sich nach einem Umzug neu zurechtfinden und auch gegen Vorurteile kämpfen muss. Der Bundesweite Vorlesetag ist eine Initiative der Stiftung Lesen, der Wochenzeitung „Die Zeit“ und der Deutsche Bahn Stiftung. Er will darauf aufmerksam, wie wichtig Vorlesen und Lesen für die Sprachkompetenz und damit für die gesamte Entwicklung von Kindern sind.
Vorlesen regt Fantasie und Kreativität an
„Vorlesen stärkt das Sprachvermögen, weckt die Neugier auf Bücher und ist darüber hinaus wichtig für die emotionale Entwicklung. Mit kaum etwas Anderem kann man Kinder so wirksam und umfassend fördern“, erklärt Staatssekretärin Ayse Asar. „Vorlesen und Lesen sind wichtige Elemente, um Fantasie und Kreativität anzuregen. Sie helfen auch, komplexe Sachverhalte aufzunehmen und den Wortschatz von Kindern auszubauen. Kinder, denen häufig vorgelesen werde, können sich besser konzentrieren und ausdrücken, ihre Beobachtungsgabe und ihr Gedächtnis werden geschult sowie Medienkompetenz vermittelt. Vorlesen führt zur Selbständigkeit, stärkt das eigene Urteilsvermögen und begleitet junge Menschen auf dem Weg hin zur mündigen Bürgerin und mündigen Bürger.“
Freundschaft und Zusammenhalt als Thema
Mit dem diesjährigen Thema „Freundschaft und Zusammenhalt“ hat die Stiftung Lesen ein gesamtgesellschaftliches Thema ausgegriffen. Die beteiligten Kindertageseinrichtungen haben es in das Konzept des Vorlesetags eingebettet. So konnten die Kinder begleitende Aktionen, Rollenspiele und vieles mehr zum Thema Freundschaft und Zusammenhalt selbst erleben. Den Höhepunkt bildet der Besuch der Vorleserinnen und Vorleser. Doch was in den Schulen und Kitas zum Alltag gehört, muss auch zu Hause gelebt werden. Leider geschieht dies in den Familien immer noch zu wenig, wie die Vorlesestudie 2019 der Stiftung Lesen ergeben hat. Demnach lesen rund 32 Prozent der Eltern in Deutschland, deren Kinder im Vorlesealter von zwei bis acht Jahren sind, selten oder nie vor.
Leseförderung ist wichtiger Schwerpunkt
Auch für das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst ist die Leseförderung eine der wichtigsten Aufgaben im Kinder- und Jugendbereich. „Gemeinsam mit dem Hessischen Literaturforum, bei dem die Leseförderung angesiedelt ist, gehen wir Schwerpunkte der Zukunft an: Gerade die Leseförderung von Kindern mit Migrationshintergrund wird immer wichtiger; außerdem wollen wir auch bei mehr Teenagern die Lust am Lesen erhalten oder neu erwecken“, so Staatssekretärin Ayse Asar.