Wiesbaden. Wer sich als Erster oder Erste in der Familie für ein Studium entscheidet, stößt auf Herausforderungen: das akademische Umfeld ist Neuland, es fehlt an finanzieller und oft auch familiärer Unterstützung. Die Initiative ArbeiterKind.de unterstützt Schülerinnen und Schüler sowie Studierende auf ihrem Weg zum Hochschulabschluss. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur unterstützt die Initiative in diesem Jahr mit rund 200.000 Euro. Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat heute in Gießen den Förderbescheid übergeben.
Entscheidung nicht vom Elternhaus abhängig machen
„Die Entscheidung für Ausbildung oder Studium soll nicht vom Elternhaus abhängen, sondern auf Interessen, Begabungen und Leistungen beruhen. Der Weg an eine Hochschule kann aber unüberwindbar wirken, wenn man niemanden an der Seite hat, der ihn schon gegangen ist“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels bei seinem Besuch. „Die Initiative Arbeiterkind.de hilft Studierenden der ersten Generation, mutig ihre Bildungsziele zu verfolgen und gut informiert zu sein über Studienfinanzierungsmöglichkeiten, Studienverlauf und die Perspektiven akademischer Berufe. Damit fördert sie Chancengerechtigkeit und macht jungen Menschen Mut – und das auf ehrenamtlicher Basis. Diese wichtige Arbeit unterstützen wir gern.“
Ursprung der Initiative in Hessen
Die Initiative ArbeiterKind.de hat ihren Ursprung in Hessen: Sie startete 2008 als Website an der Justus-Liebig-Universität Gießen, dort wurde auch die bundesweit erste Geschäftsstelle gegründet. 2010 kam als Pilotprojekt an der Goethe-Universität das erste ArbeiterKind.de-Regionalbüro hinzu. Mittlerweile gibt es in Hessen sieben ArbeiterKind.de-Gruppen: in Darmstadt, Frankfurt, Fulda, Gießen, Kassel, Marburg und Wiesbaden.
So hat das HMWK Arbeiterkind.de bisher unterstützt
Von 2020 bis 2024 hat das hessische Wissenschaftsministerium Arbeiterkind.de mit insgesamt fast einer Million Euro unterstützt. Die Ehrenamtlichen der hessischen ArbeiterKind.de-Community informieren und ermutigen jährlich Tausende Schülerinnen und Schüler, Studierende und Eltern. Zu den Angeboten gehören Mentoring-Programme, persönliche Unterstützung vor Ort und bei offenen Treffen sowie Sprechstunden, Infoveranstaltungen und Infostände an Schulen, Hochschulen oder auf Messen. Auch für 2026 sind nach aktuellem Stand 200.000 Euro Förderung für Arbeiterkind.de eingeplant – vorbehaltlich der Verabschiedung des Haushalts.