Beinahe wäre nichts von dem übriggeblieben, was das Grenzmuseum Schifflersgrund ausmacht: Nach der Wiedervereinigung sollte die Grenzsperranlage zwischen Hessen und Thüringen abgebaut werden. Bürgerinnen und Bürger aus Bad Sooden-Allendorf gründeten den Arbeitskreis Grenzinformation e.V. und konnten den Beobachtungsturm und rund einen Kilometer Grenzzaun im Originalzustand erhalten. Das daraus entstandene Grenzmuseum zeigt heute, wie die DDR Menschen an der Flucht in den Westen hindern wollte.
Museum des Monats
Grenzmuseum Schifflersgrund in Asbach
Das Museum wurde am 3. Oktober 1991 als erstes Museum seiner Art eröffnet. Der Trägerverein ließ die Doppelzaun-Anlage mit Suchscheinwerfer, Erdbunker und Selbstschussanlage rekonstruieren. In den Ausstellungsgebäuden gibt es Fotos und Zeitungen zu sehen, Uniformen und Gegenstände aus der DDR. Und auch das Wanfrieder Abkommen vom 17. September 1945 wird erklärt – es besiegelte den einzigen Gebietstausch zwischen den Besatzungszonen von Sowjets und Amerikanern.
Derzeit wird das Museum überarbeitet. In Zukunft sollen die Besucherinnen und Besucher in einem Neubau multimediale Inhalte erleben können. Die Ausstellung wird dann neue Themenschwerpunkte behandeln, zum Beispiel zu Teilung und Systemkonflikt, Alltag und Leben an der Grenze und den Fall der Mauer. Dabei setzt das Grenzmuseum auf Zeitzeuginnen und -zeugen: Im eigens dafür geschaffenen Studio werden Interviews aufgenommen und in die Ausstellung integriert. In dem Gebäude werden zudem Seminarräume geschaffen. Ein virtueller Wanderweg mit 360-Grad-Aufnahmen soll das Angebot ergänzen.