Land- und Hauswirtschaft, Handwerk, Töpferei und Vereinsleben: Das sind die Schwerpunkte des Seulberger Heimatmuseums. Den Ursprung für das Museum legte eine erste Sammlung zur 1200-Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1968. Daraufhin gründete sich ein Jahr später der Verein für Geschichte und Heimatkunde. 1972 wurde das Museum im ehemaligen Schul- und Rathaus eröffnet. Seitdem haben Ausstellung und Gebäude mehrfach Veränderungen erfahren. So ermöglichten der Ausbau des Dachgeschosses und ein Anbau, dass mehr Platz für Exponate ist, auch für regelmäßig im Jahr angebotene Sonderausstellungen. Die Vereinsmitglieder haben die Dauerausstellung neu konzipierz. Da sie die Arbeit aber nicht mehr allein leisten konnten, hat die Stadt Friedrichsdorf die Trägerschaft übernommen.
Töpferhandwerk mit eigener Abteilung
Neben Land- und Hauswirtschaft, die durch Gegenstände, Fotos und Tondokumente repräsentiert werden, ist eine eigene Abteilung dem Töpferhandwerk gewidmet, da Seulberg für dieses im 17. Jahrhundert Zentrum gewesen ist. Es wird an die 16 ansässigen Meister erinnert, die in einer sehr speziellen Technik – im Aulofen – ihre Waren brannten. Auch andere Handwerke finden durch eine große Auswahl an ausgestellten Werkzeugen ihre Würdigung, genauso wie die ländliche Lebensweise vor 100 Jahren – samt der Ausstattung bäuerlicher Haushalte.
Ursprünglich als Schule genutzt
Eine Erinnerung an eine der ursprünglichen Nutzungen, nämlich als Schule, findet sich ebenfalls in der Ausstellung, indem ein altes Klassenzimmer wiedereingerichtet wurde. Das vielfältige Vereinsleben mit seinen teils jahrhundertealten Traditionen wird ebenso thematisiert wie die Ortsgeschichte mit Höhen und Tiefen. Ein Modell von Seulberg um 1848 gibt Einblick in die frühe Siedlungsgeschichte. In Sonderausstellungen werden auch aktuelle Themen aufgegriffen wie zum Beispiel die Migrationsgeschichte. Aktuell wird die Geschichte der Gasthäuser dargestellt.