Wiesbaden/Kassel. Das Aufseherhaus am Herkulesdenkmal im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel wird saniert – und bekommt dafür als national bedeutsame Kultureinrichtung Unterstützung aus Berlin: Der Bund stellt für die Renovierungsarbeiten rund 750.000 Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Programm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK). Insgesamt wird die Sanierung auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt, wovon das Land Hessen die restlichen 750.000 Euro übernimmt. Der Bergpark Wilhelmshöhe ist Teil der Hessen Kassel Heritage.
„Das malerisch gelegene Aufseherhaus weist den Besucherinnen und Besucher des Bergparks den Weg zum Herkules und lässt sie eintauchen in unser wunderbares UNESCO-Welterbe in Kassel“, so Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Die Förderung aus Berlin ist eine Anerkennung unseres historischen Erbes, das über die hessischen Grenzen hinaus Bedeutung hat – und unterstützt unseren Einsatz, es für kommende Generationen zu bewahren.“
Das Aufseherhaus befindet sich in der Kernzone des UNESCO-Welterbes Bergpark-Wilhelmshöhe und bildet zusammen mit dem Besucherzentrum das Eingangstor zum Herkules und den Wasserspielen. Es wurde in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gebaut und vermittelt mit seinem Tuffsteinmauerwerk, Fachwerkdetails und Garten ein weitgehend authentisches Bild vom Aussehen und der Nutzung des Herkulesplateaus zu dieser Zeit. Im Haus wohnte früher der Parkaufseher; seit September 2023 ist es nicht mehr bewohnt.
„Mit dem Aufseherhaus am Herkules setzt Hessen Kassel Heritage eine Perle am wichtigsten Empfangsort für Gäste im UNESCO-Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe instand. Besonders dankbar sind wir für eine großzügige Förderung der Bundesregierung mit dem INK-Programm. Da wir dieses einmalige Gebäude innerhalb des Bergparks wieder als Dienstwohnung zur Verfügung stellen werden, ist es uns ein besonderes Anliegen, bei der Instandsetzung auf eine nachhaltige Infrastruktur zu setzen. Die Umstellung auf erneuerbare Energien innerhalb der Haustechnik ist hierbei genauso angestrebt wie der Einsatz nachhaltiger Baustoffe“, so Prof. Dr. Martin Eberle, Direktor der Hessen Kassel Heritage.
Zuletzt wurde das Aufseherhaus in den 1980er Jahren renoviert und braucht nun dringend eine Instandsetzung. Vor allem die technischen Anlagen müssen erneuert werden; die Heizung soll von Gas auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Baulich steht die Renovierung der Natursteinaußenfassaden, Holzverkleidungen, Dachkonstruktion mit den Dachbelegen sowie alle Wand- und Bodenflächen im Mittelpunkt. Um die erneuerbaren Energien effektiv nutzen zu können, soll die Innendämmung unter bauökologischen und bauphysikalischen Aspekten überprüft werden. Im Fokus steht dabei das Dachgeschoß. Momentan sind diese Überlegungen aber noch in der Planungsphase und müssen unter denkmalpflegerischen und technischen Aspekten geprüft werden.