Reinheim. Das Museum Reinheim bietet Heimatgeschichte zum Entdecken und Ausprobieren: Eine funktionstüchtige Schmiede und ein Webraum zeigen harte Arbeit, eine historische Apotheke und ein Herrenzimmer entführen ins vergangene Jahrhundert, Luftschutzkeller und Notquartier machen die entbehrungsreichen Zeiten deutlich. Bei ihrem Sommertour-Besuch hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn das Haus heute als „Museum des Monats“ ausgezeichnet – und sich über einen besonderen Aspekt informiert: Das Museum nimmt an einem Pilotprojekt des Hessischen Museumsverbandes teil, bei dem Ausstellungen einem Erstcheck zu nationalsozialistischem Raubgut unterzogen werden. Ziel ist, verdächtige Provenienzen näher zu untersuchen und weiteren Forschungsbedarf zu klären. Neben dem Museum Reinheim machen auch die Stadtmuseen Bad Wildungen und Eschwege sowie das Vonderau-Museum in Fulda bei dem Pilotprojekt mit.
Mit Pilotprojekt Herkunft sichtbar machen
„Das Museum Reinheim ist nicht nur ein liebevoll und interaktiv gestaltetes Heimatmuseum, sondern zeigt, wie Provenienzforschung ein echter Gamechanger in der Museumsarbeit sein“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Gerade kleine und mittlere Museen, in denen sich vor allem Ehrenamtliche engagieren, sind unsicher, wie sie an dieses Thema herangehen sollen. Gemeinsam mit dem Hessischen Museumsverband wollen wir mit dem Pilotprojekt die Museen zur Erforschung ihrer Sammlungen ermutigen und die Erkenntnisse zur Herkunft sichtbar machen. Ich gratuliere der Museumsleiterin Rosemarie Töpelmann und dem ehrenamtlichen Team herzlich zur Auszeichnung und danke ihnen, dass sie sich diesem spannenden Pilotprojekt geöffnet haben. Sie sind ein echtes Vorbild für viele weitere Museen!“