Ministerin Angela Dorn mit Mitgliedern des Heimat- und Geschichtsvereins Schwanheim

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Heimatmuseum Schwanheim lässt Ortsteil-Geschichte lebendig werden

Frankfurt-Schwanheim. Keramik aus der Römerzeit, historische Tagebuch-Projekte und spannende Sonderausstellungen: Im Heimatmuseum Schwanheim zeigt der Heimat- und Geschichtsverein Schwanheim anschaulich, wie sich der südliche Frankfurter Stadtteil über die Jahrhunderte entwickelt hat. Dieses Engagement hat Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute geehrt: Sie verlieh dem Heimatmuseum Schwanheim die Auszeichnung „Museum des Monats“ und überreichte 1.000 Euro Preisgeld.

Treffpunkt für Geschichtsinteressierte

„Das Schwanheimer Heimatmuseum ist nicht einfach nur eine Ausstellung, sondern ein Treffpunkt für alle, die an der Geschichte ihres Wohnortes interessiert sind“, sagte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Die Mitglieder haben mit viel Herzblut ein tolles Museum auf die Beine gestellt und arbeiten mit zusätzlichen Angeboten wie Ausflügen und Führungen daran, die Geschichte lebendig zu halten. Ich danke ihnen herzlich für ihren Einsatz und gratuliere zur Auszeichnung.“

Ministerin Dorn schaut sich eine Vitrine mit archäologischen Fundstücken an.

Das Museum ist im Wilhelm-Kobelt-Haus in der Schwanheimer Altstadt untergebracht. Es erinnert damit an den Arzt, Natur- und Heimatforscher, der um 1900 die erste heimatkundliche Sammlung in Schwanheim zusammentrug. Die Ausstellung zeigt die Entwicklung des 880 erstmals schriftlich erwähnten Dorfes Schwanheim, das 1928 von Frankfurt eingemeindet wurde.

Archäologische Fundstücke bilden Schwerpunkte

Einen Schwerpunkt bilden die archäologischen Fundstücke. Zahlreiche Keramikstücke stammen aus Hügelgräbern der Bronze- bis Hallstattzeit. In dem Schacht eines Brunnens, der zu einem römischen Gutshof im heutigen Schwanheimer Wald gehört, wurde eine spätrömische Bestattung mit besonderen Beigaben entdeckt. Die beiden anderen Räume widmen sich den Epochen vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Stoffe und Werkzeuge erinnern an die Schwanheimer Nähmädchen, Skulpturen an die Zeit, als viele Bildhauer und Vergolder im Ort tätig waren. In der naturkundlichen Abteilung gibt es unter anderem ein Modell der Schwanheimer Dünen zu sehen.

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Museen und Denkmäler des Monats

Hessens Kulturlandschaft besteht nicht nur aus großen Flaggschiffen, sondern lebt auch von kleinen Perlen. Sie werden mit den Auszeichnunge "Museum des Monats" und "Denkmal des Monats" gewürdigt.

„Der Heimat- und Geschichtsverein Schwanheim zeigt auch Sonderausstellungen – etwa zu dem 100-jährigen Jubiläum der Schwanheimer Feuerwehr oder zur Geschichte des Vereinslebens. Spannend finde ich auch das Projekt zu Wilhelm Kobelt: Er hatte bis zu seinem Tod 1916 fast 50 Jahre lang Tagebuch geführt. Diese Schriften transkribieren die Vereinsmitglieder derzeit und stellen sie auf die Website des Museums. Das ist ein tolles digitales Angebot“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn.

Was ist das "Museum des Monats"?

Die Auszeichnung „Museum des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, wird seit Juni 2018 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Der Hessische Museumsverband trifft eine Vorauswahl aus den mit Projektfördermitteln des Landes Hessen privatrechtlich geförderten Museen. Die Mindestanforderungen an ein Museum müssen erfüllt sein, weiterhin geht es um qualitätsvolle Museumsarbeit, die sich durch besondere Vermittlung, Forschung oder Ausstellungen auszeichnet. Bevorzugt werden Museen im ländlichen Raum ausgewählt. Alle ausgezeichneten Museen werden auf kunst.hessen.de vorgestellt.

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