3. LOEWE-Förderstaffel

Hier finden Sie eine Übersicht der LOEWE-Schwerpunkte, die das Land Hessen ab dem 1. Januar 2011 gefördert hat.

Geförderte Projekte

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt (Federführung), Georg-Speyer-Haus(Frankfurt am Main),Paul-Ehrlich-Institut(Langen),Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung(Bad Nauheim)

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 16,2 Millionen Euro
2014 - 2016: ca. 18,5 Millionen Euro
2017-2018: ca. 5,7 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie lässt sich die Heilkraft von Stammzellen steigern?

Das LOEWE-Zentrum für Zell- und Gentherapie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Verfahren der Gen- und Zelltherapie weiterzuentwickeln, und dadurch effizienter, spezifischer und sicherer zu machen.

Bei der Zelltherapie werden menschliche Zellen in bestimmte erkrankte Gewebe transplantiert oder injiziert. Dadurch soll das regenerative Potenzial der geschädigten Organe aktiviert und deren Funktion so gut wie möglich wiederhergestellt werden. Die Gentherapie ersetzt dagegen einzelne krankheitsauslösende Erbgutabschnitte durch eine gesunde Version. Es ist die Kombination beider Therapieprinzipien, die künftig auf eine verbesserteBehandlung bisher nicht erfolgreich therapierbarer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krankheiten des Blutes und der Blut bildenden Organe hoffen lässt.

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Technische Hochschule Mittelhessen,Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME / Fraunhofer-Projektgruppe Bio-Ressourcen (IME-BR), Gießen

Landesförderung

2011 – 2013: ca.4,5 Millionen Euro(als LOEWE-Schwerpunkt„Bioressourcen“)
2014 – 2016: ca. 17,8 Millionen Euro
2017 – 2019: ca.18,2 Millionen Euro

Worum geht es?

Wie kann Wissen über Insekten bei der Suche nach Molekülen helfen, die zum Wohle der Menschheit nutzbar gemacht werden können?

Im Hinblick auf die Biodiversität sind die Insekten mit über einer Million beschriebener Arten die erfolgreichsten Organismen. Die Entwicklung dieser Artenvielfalt ging mit dem Erwerb eines riesigen Arsenals an Molekülen einher, mit denen Insekten ihre Ernährung sichern oder sich gegen Krankheiten und Parasiten verteidigen können.

Die Erschließung von Insekten als Ressource für neue Moleküle zur Anwendung in der Medizin, im Pflanzenschutz oder in der industriellen Biotechnologie ist eine Kernaufgabe des LOEWE-Zentrums „Insektenbiotechnologie und Bioressourcen ZIB“. Aufgrund des enormen wirtschaftlichen und innovativen Potenzials soll diese Spitzentechnologie in Zusammenarbeit mit der Fraunhofer-Gesellschaft erstmalig in Deutschland entwickelt werden.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Technische Universität Darmstadt, Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 3,8 Millionen Euro
2014: 0,89 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie lassen sich Materialien so digitalisieren, dass sie auch analysierbar sind?

Die Einsatzmöglichkeiten von Methoden der Informationstechnologie in den Geisteswissenschaften sind vielfältig – und noch lange nicht ausgereizt. Zum Beispiel kann die IT bei der Entschlüsselung alter Schriftsprachen helfen, ausradierte Pergamentbeschriftungen sichtbar machen − und noch stärker als bisher für die internationale Vernetzung von Forschungsvorhaben genutzt werden.

In dem interdisziplinären LOEWE-Schwerpunkt „Digital Humanities – Integrierte Aufbereitung und Auswertung textbasierter Corpora“ wurden Methoden und Werkzeuge entwickelt, um großen Datenmengen, die als digitale Texte, Bilder, Filme, Tonaufzeichnungen und Kataloge vorliegen, wissenschaftlich auszuwerten und zu vernetzen.

Projektpartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main (Federführung), Max-Planck-Institut für Hirnforschung(Frankfurt am Main), Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS), Ernst Strüngmann Institut gGmbH (ESI), Frankfurt am Main,Technische Universität Darmstadt

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 4,3 Millionen Euro
2014: 0,62 Millionen Euro

Worum geht es?

Wie funktioniert das Gehirn und wie lassen sich dessen Erkrankungen besser heilen?

Ziel der Forschungsaktivitäten des LOEWE-Schwerpunkts „NeFF“ war es, das Gehirn und Phänomene wie Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Emotion und Bewusstsein besser zu verstehen. Der Forschungsverbund untersuchte, welche Rolle eine gestörte neuronale Koordination bei den Erkrankungen Schizophrenie und Autismus sowie Alzheimer Demenz und Multiple Sklerose spielt.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von „NeFF“ versuchten dabei unter anderem, aussagekräftige Indikatoren auszumachen, die eine frühzeitige Diagnose der jeweiligen Erkrankung und die Messung von Therapieeffekten ermöglichen und so die Behandlung langfristig verbessern helfen. Hierfür verbanden sie Grundlagenforschung mit klinischer Neuroforschung und mathematischer Modellierung.

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt (Federführung), EBS Universität für Wirtschaft und Recht

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 4 Millionen Euro
2014: 0,9 Millionen Euro (Auslauffinanzierung)

Worum geht es?

Wie beeinflussen sich Entscheidungen in Produktion, Logistik und Verkehr?

Angesichts von Globalisierung, verkürzten Innovationszyklen und gestiegener Volatilität der Finanzmärkte sind Unternehmen immer stärker von der Leistung ihrer Partner in der Wertschöpfungskette sowie den verkehrlichen Rahmenbedingungen abhängig. Damit bemisst sich auch die Wettbewerbsfähigkeit von Industriestandorten wesentlich daran, wie gut es gelingt, Wertschöpfungsnetzwerke zu etablieren und in das öffentliche Umfeld zu integrieren.

Dynamo PLV erarbeitete Methoden und Instrumente für Wirtschaft und Politik, die einen Entscheidungsprozess zur nahtlosen Gestaltung der Güter- und Informationsflüsse in Produktion, Logistik und Verkehr ermöglichen.

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt (Federführung), Universität Kassel, assoziiert: CST Computer Simulation Technology GmbH (Darmstadt),Hydrotechnik GmbH(Limburg an der Lahn), mimoOn GmbH(Duisburg),Madrid Institute for Advanced Studies (IMDEA Networks), Madrid

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 4,5 Millionen Euro
2014: ca. 0,99Million Euro

Worum geht es?

Wie können drahtlose Sensor- und Kommunikationssysteme intelligent miteinander verknüpft werden?

Smartphones machen es ihren Besitzern dank zahlreicher Sensoren heute schon einfacher, bestimmte Lebensbereiche zu organisieren. Doch das ist erst der Anfang – Darmstädter Forschern schwebt eine ganze Smart City vor, in der alle sensorbestückten Geräte in einer Stadt intelligent miteinander verknüpft sind.

An der Verwirklichung dieser Vision arbeiteten Informatiker, Elektro- und Informationstechniker sowie Mathematiker der TU Darmstadt und der Universität Kassel gemeinsam im LOEWE-Schwerpunkt „Cocoon“. Grundlage einer Smart City ist ein (Kommunikations-)Netz aus Sensoren, die Daten oder Signale aufnehmen, auswerten und weitersenden. Die Sensoren sind also zugleich Sender und Empfänger, sogenannte Transceiver.

Diese Form vernetzter Kommunikation funktioniert drahtlos über Funk und schafft durch die Auswertung der anfallenden Daten einen Mehrwert für alle Teilnehmer: In dem bereits käuflichen Steuerungssystem Smart Home zum Beispiel sind alle technischen Geräte vernetzt und werden automatisch dem jeweiligen Bedarf entsprechend hoch- oder herunterreguliert. Das Energiesparpotenzial soll bei bis zu 15 Prozent liegen. Die Forschungsarbeiten des LOEWE-Schwerpunkts ist insbesondere für die Anwendungsfelder Verkehr, Gesundheit, Sicherheit und Energieeinsparung gesellschaftspolitisch und ökonomisch hochbedeutend.

Projektpartner

Technische Universität Darmstadt (Federführung), Hochschule Darmstadt, Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF(Darmstadt), assoziiert: Max-Planck-Institut für Polymerforschung(Mainz)

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 4,5 Millionen Euro
2014: 0,75 Millionen Euro

Worum geht es?

Können neue Kunststoffe fühlen, wie kalt es ist? Können neue Materialschichten mit Katalysatoren gekoppelt werden, die sich auf neue Umgebungsbedingungen automatisch einstellen? Können anorganische Materialien mittels organischer Katalysatoren lichtabsorbierend, elektrisch leitend oder wasserabweisend werden?

Kunststoffe erfahren in jüngster Vergangenheit eine enorme Erweiterung: Vom Form und Festigkeit gebenden Strukturmaterial hin zu intelligenten, Funktionen tragenden „Weichen Materialien“ mit besonders hoher Wertschöpfung. Innerhalb dieses aktuellen Themengebiets der Polymerwissenschaften war es das Ziel des LOEWE-Schwerpunkts „Soft Control – Mit Polymeren an Grenzflächen Funktionen effizient schalten“, am Standort Darmstadt eine leistungsfähige, national und international sichtbare Forschungslandschaft „Weiche Materie“ auf- und konsequent auszubauen.

Zentrale Fragestellung von „Soft Control“ war, welche durch externe Reize induzierbaren Strukturänderungen bei welchen Polymeren hinreichend homogene, schnelle und effiziente Schaltvorgänge ermöglichen. Die wissenschaftlichen Arbeiten, die von neuartigen, schaltbaren Katalysatoren über lichtsensitive Ionenkanäle bis hin zu funktionalen Papieren für Hightech-Anwendungen reichen, wurden von insgesamt 15 Gruppen und einer eigens für den Forschungsschwerpunkt neu eingerichteten Juniorprofessur durchgeführt.

Projektpartner

Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung), Philipps-Universität Marburg, Technische Hochschule Mittelhessen, assoziiert: Kinderwunschzentrum Mittelhessen, School of Veterinary Medicine Pennsylvania (USA), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH), Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

Landesförderung

2011 - 2013: ca. 4,3 Millionen Euro
2014: 0,62 Millionen Euro

Worum geht es?

Sind Entzündungen des männlichen Reproduktionstraktes ein Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit vieler Paare? Wie können diese Krankheiten diagnostiziert und therapiert werden?

Pro Jahr ist circa eines von sechs Paaren von ungewollter Kinderlosigkeit betroffen. Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein drängendes Problem der deutschen Gesellschaft und einer der Gründe für die vorhergesagte Abnahme der deutschen Bevölkerung um rund10 bis 20 Millionen bis zum Jahr 2050. Infektionen und Entzündungen des männlichen Reproduktionstraktes machen hierbei etwa 20 Prozent der Fertilitätsstörungen aus.

Übergeordnetes Ziel dieses translational ausgerichteten LOEWE-Schwerpunktes war es, Grundlagenforschung mit krankheitsorientierter Forschung zur Erarbeitung verbesserter diagnostischer und therapeutischer Konzepte bei männlicher Infertilität zu verbinden. Es sollten sowohl neue Diagnosemethoden als auch neue Behandlungsmethoden entwickelt werden. Nach Ablauf des LOEWE-Förderzeitraums sollte die Basis für ein national und international führendes translationales Forschungszentrum auf dem Gebiet der entzündlichen Erkrankungen des männlichen Reproduktionstraktes geschaffen worden sein.

Schlagworte zum Thema