Ein Mann arbeitet an einem Tisch, man sieht ihn zwischen wissenschaftlichen Geräten

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Hessens Forscherinnen und Forscher erfolgreich im Wettbewerb um EU-Förderung

Hessen schafft mit dem neuem Programm Hessen Horizon Chancen für EU-Projekte.

Wiesbaden. Zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hessischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen haben im vergangenen Jahr ERC-Grants eingeworben. Diese Förderung des Europäischen Forschungsrats ist so etwas wie der „kleine Nobelpreis“ der Europäischen Union und unterstützt visionäre Forschung mit bis zu 2,5 Millionen Euro für fünf Jahre.

Programm für vielversprechende hessische Forschungsvorhaben

„Ich gratuliere allen Spitzenforscherinnen und -forschern, die 2020 im Wettbewerb um diese Förderung erfolgreich waren“, erklärt Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Sie haben sich in einer unabhängigen internationalen Begutachtung durchgesetzt und spielen in der Top-Liga mit. Es ist mir wichtig, dass Hessens Hochschulen und Forschungseinrichtungen in dieser obersten Liga der Wissenschaft mitspielen. Deshalb unterstützen wir sie mit dem neuen Programm Hessen Horizon besonders dabei, sich um Mittel aus der europäischen Forschungsförderung zu bewerben.“ In diesem Förderprogramm stellt das Ministerium für Wissenschaft und Kunst vielversprechenden hessischen Forschungsvorhaben, die auf eine erfolgreiche Projektförderung der Europäischen Union zielen, bis 2023 insgesamt 8 Millionen Euro zu Verfügung.

Gemeinsame Pandemiebekämpfung

Auch in EU-Forschungsverbünden bringen sich hessische Hochschulen und Forschungseinrichtungen stark ein. So sind Forschende der Goethe-Universität Frankfurt zentral an Projekten zur Bewältigung der Corona-Pandemie beteiligt, bei denen es um die Überwachung von Covid-19-Patienten und intelligente Entscheidungsfindung auf der Intensivstation geht, um Medikamentenforschung und um Systeme zur Luftreinigung. Die Justus-Liebig-Universität Gießen konnte in der EU-Verbundforschung zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus beitragen und zum Test von Covid-19-Behandlungen im Labor. Die Philipps-Universität Marburg arbeitet in einem Projekt mit fast 40 Partnern in der Virusforschung, auch das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie mit einem Standort in Frankfurt forscht mit EU-Unterstützung unter anderem an Mutationen des Virus. „Das SARS-CoV-2-Virus werden wir nicht in nationalen Alleingängen besiegen – dazu braucht es internationale Kooperation“, erläutert Ministerin Dorn. „Es freut mich deshalb sehr, dass hessische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so intensiv mit Kolleginnen und Kollegen in Europa und in aller Welt zusammenarbeiten.“

EU-Forschungsverbünde

Einige Beispiele für weitere Beteiligungen an EU-Forschungsverbünden: Die TU Darmstadt profilierte sich 2020 in der Einwerbung von großen EU-Projekten – als Koordinatoren europäischer Verbünde werden sich Professorinnen und Professoren in diesem Jahr mit Umwelttechnologie, energieeffizienten Gebäuden, nachhaltigen Batterien, Nanotechnologie und Biotechnologie beschäftigten. Die Universität Kassel hat sich 2020 erfolgreich um die Koordination eines COST-Netzwerks zur wissenschaftlichen und technologischen Zusammenarbeit in Europa beworben. In das Programm Eurostars, das kleine und mittlere Unternehmen für eine europäische Zusammenarbeit in Forschungs- und Entwicklungsprojekten motiviert, brachte sich die Technische Hochschule Mittelhessen ein.

Die ERC-Grants im Detail

Dr. Tatjana Tchumatchenko, Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt: „How dendritic mRNA and protein distributions shape synaptic plasticity“

  • Dr. Manuel Bastias Saavedra, Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt: „Beyond property: Law and land in the Iberian world 1510–1850“
  • Prof. Dr. Alexander Schütz, Philipps-Universität Marburg: „Sensation and inferences in perception, metacognition and action“

  • Prof. Dr. Heinz Koeppl, TU Darmstadt: „A novel biosensor for lncRNA“
  • Prof. Dr. Leopoldo Molina-Luna, TU Darmstadt: „Machine learning based Software Toolkit for Automated identification in atomic-resolution operando nanoscopy“
  • Prof. Dr. Jan Peters, TU Darmstadt: „Acquiring assembly skills by robot learning“

  • Prof. PhD. Marco Durante, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, Darmstadt: „Biomedical Applications of Radioactive Ion Beams“
  • Prof. Dr. Karl Gegenfurtner, Justus-Liebig Universität Gießen: Color 3.0: „An object-oriented approach to Color“
  • Prof. Dr. Gabriel Martinez-Pinedo, GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung:
  • „Probing r-process nucleosynthesis through its electromagnetic signatures“
  • Prof. Dr. Eric Meggers, Philipps-Universität Marburg: „Earth-Abundant Metals with Exclusively Achiral Ligands for Sustainable Chiralat-Metal Catalysis“

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