Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Steigerung im Haushalt spiegelt Bedeutung von Wissenschaftslandschaft und Kulturszene

Schwerpunkte Qualität des Studiums, Digitalisierung und kulturelle Vielfalt

Wiesbaden. Der Landeshaushalt im Bereich Wissenschaft und Kunst steigt 2022 deutlich. Der Etat für die Wissenschaft – also für die hessischen Hochschulen, aber auch für die Forschungsförderung – steigt von 2021 auf 2022 um 4,6 Prozent auf die Rekordsumme von 3,19 Milliarden Euro. Für Kunst und Kultur wendet das Land rund 282 Millionen Euro auf; eine Steigerung im Vergleich zu 2021 um 3,5 Prozent. In dieser Steigerung spiegelt sich die Bedeutung, die die Landesregierung der Wissenschaftslandschaft und der Kulturszene auch jenseits der Pandemie beimisst.

Wissenschaft und Kunst sind Treiber für Innovation und Demokratie und machen Hessen zu dem, was es ist. Und deshalb setzen wir als Landesregierung hier einen wichtigen Schwerpunkt.

Angela Dorn Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

„Maxim Gorki hat die Wissenschaft als Verstand der Welt und die Kunst als deren Seele beschrieben. In den vergangenen fast zwei Jahren waren wir als Gesellschaft mehr denn je auf diesen unseren Verstand angewiesen – und wir haben gespürt, wie sehr uns die Kunst an der Seele gefehlt hat“, betonte Wissenschaftsministerin Angela Dorn in der Lesung des Haushalts ihres Ministeriums im Landtag. „Beide sind sie Treiber für Innovation und Demokratie und machen Hessen zu dem, was es ist. Und deshalb setzen wir als Landesregierung hier einen wichtigen Schwerpunkt.“

Hochschulen sind Herz des Wissenschaftssystems

„Die Hochschulen sind das Herz des Wissenschaftssystems. Sie langfristig zu stärken und weiter fit zu machen für die Zukunft ist ein zentrales Anliegen dieser Landesregierung“, so Ministerin Dorn weiter. „Mit dem Hessischen Hochschulpakt geben wir den Hochschulen die Planungssicherheit, die sie brauchen. Sie werden bis 2025 knapp 47 Prozent mehr Geldmittel zur Verfügung haben als 2020, und mit dem Haushalt 2022 gehen wir ein großes Stück weiter auf dem Weg in diese Richtung. Wir steigern die Grundfinanzierung im Hochschulpakt erneut um vier Prozent, und wir kofinanzieren die Mittel aus dem Bund-Länder-Zukunftsvertrag Studium und Lehre nicht nur, wir dynamisieren sie auch in der Laufzeit. Wir tun also in Hessen schon das, was die Koalitionspartner der Ampel jetzt für den Bund vereinbart haben. Zur Verbesserung der Betreuungsrelation stellen wir jedes Jahr bis 2025 zusätzliche 60 W-Stellen für Lehrende bereit, insgesamt 300. Unter anderem damit stärken wir die Qualität von Studium und Lehre spürbar und langfristig. Den Aufbau eines Mittelbaus an den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften intensivieren wir mit diesem Haushaltsplan ebenfalls weiter und tragen damit zur erfolgreichen Wissenschaftslandschaft von morgen und zu guten Studienbedingungen bei.“

Digitalen Wandel an Hochschulen stärken

„Um den digitalen Wandel an den hessischen Hochschulen weiter voranzutreiben, stehen im Digitalpakt Hochschulen 2022 insgesamt 30 Millionen Euro zur Verfügung, unter anderem für das Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz, für das 20 zusätzliche KI-Professuren zur Verfügung gestellt werden. Dieses Zentrum sorgt für Aufmerksamkeit durch seine Konzeption, die 13 Hochschulen gemeinsam erarbeitet haben und die den Bogen von starker Grundlagenforschung zur Anwendung schlägt. Auch in der Kultur investieren wir in die Digitalisierung mit insgesamt 2,7 Millionen Euro, etwa für neue Formate, um Sammlungen und Museen neu zu präsentieren und zu vermitteln. Ebenso wichtig ist die digitale Erfassung und Bereitstellung der Kulturgüter für die Forschung und für die Klärung von Fragen der Provenienz. Sie ist die Grundlage, damit wir unserer Verantwortung im Umgang mit NS-Raubgut und dem kolonialen Erbe gerecht werden können.“

Masterplan Kutur stellt wichtige Weichen

„Wir arbeiten mit Hochdruck und gemeinsam mit der Kulturszene an einem Masterplan Kultur, der die Leitschnur zur Stärkung der hessischen Kulturlandschaft darstellen wird. Schon jetzt stellen wir wichtige Weichen: Wir werden bis 2025 insgesamt rund 400 Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern durch Stipendien oder Weiterbildungen einen erfolgreichen Karrierestart ermöglichen. Wir vergeben neue Stipendien aus dem Atelierprogramm und aus dem für die Filmbranche geschaffenen Programm STEP. Wir vergeben neue Literaturstipendien und Stipendien für Künstlerinnen und Künstler gezielt für den ländlichen Raum. Wir haben also die Kulturbranche in ihrer ganzen Vielfalt im Blick. Und manchmal ermöglichen Schritte, die auf den ersten Blick wie haushaltstechnische Details wirken, große Würfe wie die Umwandlung der Bürgschaftsmittel der Film- und Medienförderung. Bisher haben wir Filme in Hessen in Form bedingt rückzahlbarer Darlehen mit Verzinsung gefördert. Nun steigen wir um auf bedingt rückzahlbare Darlehen ohne Verzinsung in Form von Projektmitteln. Das verbessert die Standortbedingungen entscheidend.“