LOEWE-Zentrum DynaRel – Dynamiken des Religiösen: Ambivalente Nachbarschaften zwischen Judentum, Christentum und Islam in historischen und gegenwärtigen Konstellationen
Federführung: Goethe-Universität, Frankfurt
Partner: Philipps-Universität Marburg, Justus-Liebig-Universität Gießen
LOEWE-Förderung: rund 19 Millionen Euro
Wie lassen sich Herausforderungen im Zusammenleben von Judentum, Christentum und Islam in der pluralen Gesellschaft meistern?
Das Forschungsprojekt untersucht interdisziplinär die Beziehungen zwischen Judentum, Christentum und Islam, mit einem Fokus auf deren wechselseitiger Verflochtenheit. Für die Analyse der Interaktionen zwischen diesen Religionen wird das Konzept der ‚ambivalenten Nachbarschaft‘ genutzt. Der Schwerpunkt liegt auf aktuellen Entwicklungen und sozialen Transformationen, zum Beispiel im Zuge von Flucht und Migration oder der Zunahme der Bedeutung digitalisierter Räume. DynaRel geht jedoch, um ein Verständnis der gegenwärtigen Dynamiken zu gewinnen, auch in die historische Tiefe. Das Projekt ist in Hessen bzw. im Rhein-Main-Gebiet angesiedelt, umfasst aber schwerpunktmäßig auch deutsche oder europäische Einwanderungskontexte, den Nahen Osten sowie Nordafrika. Ziel ist es, ein erweitertes Verständnis der Beziehungen zwischen den drei Religionen zu entwickeln, Konflikt- und Dialogpotenziale zu ergründen und einen Beitrag zur Bewältigung aktueller religionsbezogener gesellschaftlicher Herausforderungen zu leisten. DynaRel soll Ressourcen aufzeigen, die in Bildung, Politik und öffentlichen Debatten genutzt werden können, um einen konstruktiven Umgang mit religiöser Vielfalt zu fördern.