Für organisch-chemische Reaktionen unter ungewöhnlichen Bedingungen wie extremer Kälte reicht im Normalfall die vorhandene Energie nicht aus. Da viele organische Moleküle aber im Weltraum oder in Meteoriten entdeckt wurden, müssen sie unter solchen Bedingungen durch bisher weitgehend unbekannte Mechanismen entstanden sein. Prof. Dr. Peter R. Schreiner von der Justus-Liebig-Universität Gießen will die Bedingungen des interstellaren Mediums nachahmen, das galaktischer kosmischer Strahlung ausgesetzt ist, und so die Bildung komplexer organischer Moleküle besser verstehen, die oft als Bausteine des Lebens angesehen werden. Prof. Dr. Schreiner war stellvertretender Sprecher des LOEWE-Schwerpunkts „Innovative Synthesechemie für die selektive Modulation biologischer Prozesse (SynChemBio)“, den das Land von 2014 bis 2017 mit rund 4,9 Millionen Euro gefördert hat, und ist Teilprojektleiter im LOEWE-Schwerpunkt „PriOSS – Prinzipien von oberflächengestützten Synthesestrategien“, der von 2021 bis 2024 rund 4,2 Millionen Euro erhält.
Die ERC Advanced Grants unterstützen visionäre Forschung mit bis zu 2,5 Millionen Euro für fünf Jahre. Diese Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) ist so etwas wie der „kleine Nobelpreis“.