Begründung:
Behörden, Bankengremien, Finanzministerien und Aktenarchive: nicht gerade die Schauplätze für einen packenden Thriller. Der Serie „Die Affäre Cum-Ex“ aber gelingt in dieser Umgebung eine filmische Glanzleistung. In acht Folgen erzählt sie den größten Steuerskandal in der Geschichte Europas – mit einem geschätzten Schaden von 36 Milliarden Euro für den deutschen Staat. Dass er nun für das Publikum greifbar wird, verdankt die Serie vor allem ihrem herausragenden Cast, besonders diesem Trio:
Nils Strunk zeigt in der Rolle des klassischen Aufsteigers vom Juniorberater zum CEO eines auf Betrug ausgerichteten Kanzleienkonstrukts, wie der Sog des Geldes einen Menschen mitreißt. Sein Schauspiel ist leise. Er tastet sich vor in die höheren Sphären der Macht und Dividendenausschüttung. Aus leeren Versprechen macht er garantierte Renditen, verwandelt menschliche Werte in hohle Phrasen. Mit steigendem Erfolg wird es einsamer und kälter um den Asset Manager. Genial reduziertes Spiel zeichnet Strunks Figur vom Glücksritter zum tragischen Verlierer nach.