Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn mit Dr. Hans-Peter Canibol und Susanne Theisen-Canibol

Ehemaliges Bauernhaus in Groß-Gerau

Das sanierte Fachwerkhaus wurde als "Denkmal des Monats" 2019 ausgezeichnet.

Ursprünglich wollten die bisherigen Besitzer das Fachwerkhaus in der Schulstraße 13 in Groß-Gerau abreißen, denn der bauliche Zustand der um und nach 1700 entstandenen Gebäude war desolat. Doch das Ehepaar Canibol kaufte das Anwesen in der Innenstadt, sanierte und erweiterte es und baute es zudem barrierefrei um.

Fast zwei Jahre dauerte die Sanierung. Beim Kauf im Jahr 2013 blätterte der Putz von Decken und Wänden, der Dachstuhl war in weiten Teilen marode. Außer Strom in jedem Zimmer und einem Kaltwasseranschluss im Erdgeschoss fehlte jegliche Infrastruktur. Eine Toilette gab es lediglich im Anbau. An heutigen Maßstäben gemessen war das Gebäude nicht mehr bewohnbar. Es brauchte also schon sehr viel Fantasie, um sich vorzustellen, was aus der Immobilie herauszuholen ist. Heute entspricht das Gebäude den modernen Arbeits- und Wohnerfordernissen, die charmant mit der historischen Substanz verknüpft sind.

Das ehemalige Bauernhaus in Groß-Gerau von außen, ein zweistöckiges Fachwerkhaus

Statt wie bisher das vordere Gebäude als Wohnhaus zu nutzen, wurde dies in Büros für die beiden selbständigen Wirtschaftsjournalisten umfunktioniert. An die Stelle, wo bis in die 1950er Jahre hinein eine Scheune gestanden hat, ließ das Ehepaar einen ebenerdigen Neubau errichten, der nun als Wohnhaus dient. Dabei mussten die Besitzer auch an Barrierefreiheit denken: Denn Besitzer Dr. Hans-Peter Canibol ist seit einem Schlaganfall auf den Rollstuhl angewiesen. Eine kleine Hebeplattform hilft ihm, den Höhenunterschied zwischen dem alten und dem neuen Gebäudeteil zu überwinden.

Auch optisch hat sich durch die Sanierung einiges getan. Der Außenputz in den oberen Stockwerken wurde abgetragen, die Gefache neu verputzt und die Fachwerkbalken wieder freigelegt und gestrichen. Die Fensterläden wurden ebenfalls abgeschliffen und neu gestrichen, zudem das Dach neu mit Biberschwänzen eingedeckt. Im Inneren wurden Holzböden und Treppe aufgearbeitet, ebenso die noch vorhandenen Zimmertüren.

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