Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn überreicht die Plakette "Denkmal des Monats" an die Renthof-Eigentümer Kirstin Homburg-Kleinkauf, Uwe Kleinkauf und Rainer Holzhauer.

Renthof in Kassel

Als Karmeliterkloster wurde er gebaut, später fanden hier eine Hofschule, eine Ritterakademie und sogar eine Universität Platz: Der Renthof in Kassel hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Seit seiner Neueröffnung im Juni 2017 beherbergt er ein stimmungsvolles Hotel mit Eventlocation. Dafür restaurierten Kirstin Homburg-Kleinkauf und Uwe Kleinkauf gemeinsam mit Rainer Holzhauer den historischen Komplex mit viel Fachwissen und Liebe zum Detail und schufen so ein Zusammenspiel zwischen historischer Architektursprache und modernen Elementen.

Ursprünge im 13. Jahrhundert

Seine Ursprünge hat der Renthof im 13. Jahrhundert: Ab 1298 bauten Karmeliter-Mönche die Brüderkirche mit Kloster. Die Reformation im 16. Jahrhundert zwang den Orden zur Auflösung und Aufgabe ihrer Stätte. Landgraf Moritz, selbst Kunstliebhaber und Architekt, ließ das Kloster zu einer Hof- und Gewerbeschule umbauen. 1617 wurde der Renthof eine Ritterakademie, also eine Bildungsanstalt für die Söhne adliger Familien; 1633 wurde im Nord-West-Flügel die Universität Marburg/Kassel eröffnet. Später zog die Verwaltung ein: In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bot der Gebäudekomplex, der nun erst Renthof genannt wurde, Platz für Behörden und Gerichte. Zuletzt diente der Bau als Seniorenheim.

Umbauten haben Spuren hinterlassen

All diese Nutzungen haben mit Umbauten und Veränderungen ihre Spuren hinterlassen. Ziel der zweijährigen Restaurierung war, den Originalzustand so gut wie möglich wiederherzustellen: Sämtliche Ausbauten wurden entfernt, ausgemauerte gotische Tore, Fenster und Treppen geöffnet. Auch der Dachstuhl wurde saniert. Bei den Arbeiten entdeckten die Besitzer einen historischen Renaissance-Bogen, der noch aus der Hofschul-Zeit stammt. Die authentische Bausubstanz ist einzigartig in Kassel.

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