Wiesbaden. Die Psychologin Dr. Mareike Grotheer erhält an der Philipps-Universität Marburg eine LOEWE-Start-Professur. Sie forscht zur Frage, wie sich das Gehirn in der Kindheit und beim Erlernen neuer Fähigkeiten entwickelt. Dafür stellt Hessen rund zwei Millionen Euro aus LOEWE-Mitteln über insgesamt sechs Jahre bereit und stärkt damit auch den erfolgreichen Exzellenzcluster „The Adaptive Mind“, an dem Frau Dr. Grotheer beteiligt ist.
Wertvolle Beiträge zur Entwicklungsforschung
„Dr. Mareike Grotheer geht der Frage nach, wie sich die einzigartige menschliche Lernfähigkeit erklären lässt. Sie liefert damit wertvolle Beiträge zur Entwicklungsforschung und neue Ansätze für den Umgang mit Lernstörungen,“ so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Mit ihrer internationalen Sichtbarkeit, ihrer beeindruckenden Publikationsleistung und ihrer Expertise in der Wissenschaftskommunikation stärkt Dr. Grotheer die hessische Forschung. Von besonderer Bedeutung ist ihre Arbeit im Forschungsverbund ‚The Adaptive Mind‘, einem der erfolgreichen Cluster in der aktuellen Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.“
Bildgebende Verfahren mit Verhaltensmessungen kombiniert
Menschen beginnen ihr Leben vollkommen abhängig von der Fürsorge anderer. Im Laufe der Zeit erlangen sie jedoch Fähigkeiten, die im Tierreich einzigartig sind. Um die biologischen Grundlagen dieses Phänomens zu entschlüsseln, erforscht das Team um Dr. Grotheer, wie sich das Gehirn während der Entwicklung verändert und welche Prozesse ablaufen, wenn wir neue Fähigkeiten erlernen. Dabei werden modernste bildgebende Verfahren mit Verhaltensmessungen kombiniert. In der Vergangenheit konnte Dr. Grotheer so bereits zeigen, dass Mathematik- und Lesefähigkeiten im Gehirn weitgehend parallel verarbeitet werden und die Mechanismen aufdecken, die die Reifung des Gehirngewebes im Säuglingsalter steuern.