Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, Hamburgs Staatsrätin für Wissenschaft Dr. Eva Gümbel, Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels, Mecklenburg-Vorpommers Wissenschaftsministerin Bettina Martin, Sachsens Staatssekretärin für Wissenschaft Prof. Dr. Heike Graßmann und Schleswig-Holsteins Staatssekretär für Wissenschaft Guido Wendt (© Axel König/StMWK)

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Fusionsenergie der Zukunft: Hessen wird Teil einer neuen Forschungsallianz

FusionsCampus Biblis bringt Spitzenforschung, Hightech-Unternehmen und Politik zusammen

Wiesbaden/München. Hessen bringt exzellente wissenschaftliche Expertise in eine Fusionsforschungsallianz ein: Wissenschaftsminister Timon Gremmels hat heute gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Länder Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein eine Vereinbarung dazu unterzeichnet. Darin einigen sich die sechs Bundesländer auf eine gemeinsame Mission, die Erforschung, Bau und Betrieb von kommerziell genutzten Fusionsreaktoren zum Ziel hat. In Hessen liegt ein wichtiger Fokus auf dem Standort Biblis. Hier soll ein FusionsCampus entstehen, der Forschung, Wissenstransfer und den Aufbau eines neuen Industriezweigs zur wirtschaftlichen Nutzung der Fusion zusammenführt. Die Unterzeichnung des Fusionspapiers fand am Rand der Sitzung des Wissenschaftsrats statt.

Biblis bietet optimale Bedingungen

„Fusion ist eine chancenreiche Zukunftstechnologie, bei deren Erforschung Hessen eine Vorreiterrolle übernimmt. Der Standort Biblis bietet optimale Bedingungen, um dort einen kommerziellen Fusionsreaktor zu entwickeln“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Mit dem FusionsCampus Biblis bringen wir Spitzenforschung, Hightech-Unternehmen und Politik zusammen, um die Laserfusion von der Idee zur Anwendung zu führen. Gemeinsam mit unseren Partnerländern in der Fusionsforschungsallianz erhöhen wir Deutschlands Chancen im internationalen Wettbewerb mit dem Ziel, das erste industrielle Fusionskraftwerk der Welt zu errichten. Fusion soll langfristig ein fester Bestandteil eines sicheren, klimafreundlichen und bezahlbaren Energiemixes werden: Wir bauen die Erneuerbaren weiter aus und denken zugleich an die Energiequellen von übermorgen.“

Fokus auf Leserfusion

Derzeit werden zwei Technologien erforscht, mit denen die Fusionsenergie kommerziell erzeugt werden soll: Magnet- und Laserfusion. In Hessen liegt der Fokus auf der Erforschung der Laserfusion. Dabei wird mittels eines Lasers der Brennstoff sehr schnell und extrem stark komprimiert und erhitzt, so dass Atomkerne fusionieren und sie dabei Energie freisetzen.

Wichtige Player in Hessen

Hessen hat ein optimales Umfeld zum weiteren Ausbau der Laserfusionsforschung: Das GSI Helmholtzzentrum in Darmstadt betreibt das PHELIX-Lasersystem (Petawatt High Energy Laser for Heavy Ion Experiments), das mit seiner vielseitigen und bis in den Nanosekundenbereich reichenden Pulsdauer für die Fusionsforschung relevant ist. Auch an der TU Darmstadt gibt es bereits ein dynamisches Forschungs- und Innovationsökosystem zur Fusionsforschung mit Schwerpunkt auf der laserbasierten Trägheitsfusion. Ebenfalls in Darmstadt angesiedelt ist das Start-up Focused Energy, ein weltweit führendes Unternehmen zur Laserfusion.

Was ist der FusionsCampus Biblis?

Am FusionsCampus Biblis werden Forschung und Entwicklung, verschiedene Kraftwerkstechnologien, Wirtschaftlichkeit, der Aufbau von Lieferketten und die akademisch-technische Personalausbildung zusammengebracht. Das zieht gerade auch Unternehmen an – zum Beispiel den Energieversorger und Kraftwerksbetreiber RWE sowie in Lasersystemen breit aufgestellte Unternehmen wie Heraeus und Schott. Das Campuskonzept sieht die systemische Entwicklung der Fusionsenergie vor, macht Biblis damit anschlussfähig für Kooperationen und spiegelt den Gedanken der Fusionsforschungsallianz wider: Mit der bundesweiten Fusionsallianz und dem hessischen FusionsCampus werden die bestmöglichen Rahmenbedingungen auf dem Weg zum weltweit ersten Fusionskraftwerk geschaffen.

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