Wiesbaden. So viel Geld wie noch nie, so verlässlich wie noch nie und so klare Ziele für eine bessere Lehre und Forschung wie noch nie: Das ist das Ergebnis der Verhandlungen über die Finanzierung der Hochschulen in Hessen für die Jahre 2021 bis 2025. „Wir stellen den Hochschulen über die Laufzeit des neuen Pakts eine Rekordsumme von gut 11,2 Milliarden Euro für ihre Aufgaben bereit – das ist eine wichtige Investition in die Qualität von Lehre und Forschung", erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier, Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, die den neuen Hessischen Hochschulpakt heute in Wiesbaden gemeinsam mit den Präsidentinnen und Präsidenten der 14 Hochschulen des Landes unterzeichnet haben.
Hochschulen sind Motoren für Innovationen
„Die Wettbewerbsstärke unseres Landes hängt maßgeblich auch von der Innovationsfähigkeit unserer Hochschulen ab. Sie sind die Motoren für Innovationen“, betonte Ministerpräsident Volker Bouffier. „Damit diese Motoren laufen, legen wir auf das Rekordvolumen des aktuellen Hochschulpakts von rund 9,2 Milliarden Euro noch einmal eine große Schippe drauf: Mit dem neuen Hochschulpakt stellen wir für die Hochschulen des Landes mit 11,2 Milliarden Euro so viel wie noch nie bereit. Gemeinsam mit der Neuausrichtung und schrittweisen Aufstockung des Forschungsexzellenzprogramms LOEWE bis auf 100 Millionen Euro im Jahr 2025 stärken wir das enorme Potenzial des Wissenschaftsstandorts Hessen. Jeder Cent, der hier investiert wird, ist wichtig für die Zukunft unseres Landes. Denn die Forschungsergebnisse von heute lösen die Herausforderungen der Zukunft.“
Schärferes Profil und mehr Chancengleichheit
„Wir wollen, dass unsere Hochschulen noch besser in der Lehre werden, ihr Profil schärfen und mehr Chancengleichheit bieten – dafür geben wir ihnen mit dem neuen Hochschulpakt die besten Voraussetzungen, und dafür haben wir klare Ziele vereinbart“, sagte Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Wir haben einen Systemwechsel geschafft. Die Hochschulen können so verlässlich planen wie noch nie: Erstmals haben wir mehrere Budgets zusammengezogen und so einen verlässlichen Sockel für die Finanzierung der Hochschulen gebildet, der noch dazu jedes Jahr um vier Prozent wächst, deutlich über Tarif- und Kostensteigerungen hinaus. Wir haben zugleich in den ,Hochschulpolitischen Zielen‘ feste, verbindliche Ziele für eine bessere Lehre, mehr Chancengleichheit, eine bessere Betreuungsrelation, gute Beschäftigungsverhältnisse und mehr Nachhaltigkeit vereinbart. Auch für die individuellen Zielvereinbarungen mit den Hochschulen haben wir den Systemwechsel geschafft – weg von Absichtserklärungen zu überprüfbaren Kennzahlen. So bleiben unsere Hochschulen zukunftsfähig, denn Forschung und Lehre können ihre zentrale Rolle für unsere Demokratie nur dann erfüllen, wenn möglichst viele Menschen erfolgreich daran teilhaben.“
Vorbildlicher Kraftakt
„Einen solchen Kraftakt unternehmen nur wenige andere Bundesländer und er ist vorbildhaft. Hessen hatte im vergangenen Jahr bundesweit den zweithöchsten Anteil von Hochschulausgaben am Gesamthaushalt. Für Spitzenforschung und -lehre möchten wir auch in den kommenden Jahren in der Spitzengruppe bleiben. Der Hochschulpakt ist Ausdruck davon. Die vierprozentige Steigerung der Mittel gilt nicht nur für die originären Hochschulpaktmittel des Landes. Wir werden sie auch bei der landesseitigen Kofinanzierung der Bundesmittel aus der Bund-Länder-Vereinbarung „Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken“ berücksichtigen. Der Bund selbst hat es in diesem Zukunftsvertrag leider nicht geschafft, die von den Hochschulen geforderte Dynamisierung seiner Mittel umzusetzen. Hessen erfüllt sie nun freiwillig“, unterstrich Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. „Während der Laufzeit des neuen Hochschulpaktes investieren wir für unsere klugen Köpfe weitere 1,8 Milliarden Euro: Geld, das in das Forschungsförderungsprogramm LOEWE, das Hochschulbauprogramm HEUREKA und in den Digitalpakt Hochschulen fließt. Gerade angesichts enger werdender Spielräume im Landeshaushalt ist das eine sehr klare Ansage für Bildung und Forschung.“