Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Kultur auf dem Weg zum eigenständigen Nachhaltigkeitsziel der Vereinten Nationen

Hessen vertritt die Kulturministerkonferenz der Länder bei der UNESCO-Weltkulturkonferenz MONDIACULT 2025

Wiesbaden/Barcelona. Hessen übernimmt eine wichtige Rolle bei der vierten UNESCO-Weltkulturkonferenz MONDIACULT 2025 in Barcelona: Der hessische Minister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, vertritt die Kulturministerkonferenz (KulturMK) der Länder als Mitglied der deutschen Delegation.  Die Delegationsleitung teilt sich Minister Gremmels mit Serap Güler, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, und Kerstin Pürschel, Botschafterin bei der UNESCO. Das internationale Treffen findet vom 29. September bis 1. Oktober 2025 mit 2.000 Teilnehmenden aus 190 Ländern in Barcelona statt.

Hauptanliegen der MONDIACULT 2025 ist, Kultur als mögliches eigenständiges Ziel der Sustainable Development Goals (SDGs) in der UN-Agenda nach 2030 zu positionieren. Damit soll gewürdigt werden, dass Kultur wesentlich zu nachhaltiger gesellschaftlicher und ökonomischer Entwicklung beiträgt. Bislang gibt es 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, darunter: „hochwertige Bildung“, „keine Armut“, „Geschlechtergleichheit“ und „Schutz von Leben unter Wasser“. 

Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels dazu: „Kultur ist nicht nur Ausdruck gesellschaftlicher Vielfalt, sondern ein wesentlicher Motor für sozialen Zusammenhalt und wirtschaftliche Innovation. Als Vertreter Hessens und der Kulturministerkonferenz setze ich mich für eine Verankerung von Kultur in den globalen Entwicklungszielen der UN ein, denn Kultur fördert die nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft. Dabei spielen die Vereinten Nationen eine entscheidende Rolle für die globale Verständigung und Zusammenarbeit. Die UNESCO, als Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation, leistet unverzichtbare Arbeit für die Bewahrung unseres gemeinsamen kulturellen Erbes und für den gerechten Zugang zu Kultur für alle Menschen.“

Ein Fokus des Weltgipfels in Barcelona liegt auf den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Kunst- und Kultursektor. Die Kulturministerkonferenz hat zur Digitalität und zur digitalen Transformation im Kulturbereich bereits Empfehlungen ausgesprochen, die Minister Gremmels in Vertretung der Präsidentin der Kulturministerkonferenz, Barbara Klepsch, in Barcelona bekräftigt. Minister Gremmels erklärt: „Wir alle wissen, dass KI kreatives Potenzial freisetzen wird. Allerdings darf die künstlerische Freiheit, der Maßstab für soziale und demokratische Freiheit, nicht durch KI eingeschränkt werden. Die Länder setzen sich auch für den Schutz der künstlerischen Freiheit im digitalen Raum ein.“

Im Rahmen der UNESCO-Weltkulturkonferenz 2025 wird zum ersten Mal ein Weltkulturbericht vorgestellt, der alle kulturbezogenen Arbeitsbereiche der UNESCO umfasst, darunter die Tätigkeitsbereiche zum materiellen und immateriellen Kulturerbe sowie das UNESCO-Übereinkommen zum Schutz und der Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. „Die MONDIACULT 2025 unterstützt die Mitgliedstaaten beim Aufbau kultureller Informationssysteme und schafft mit dem erstmals erscheinenden Weltkulturbericht eine belastbare Datenbasis für faktenbasierte Entscheidungen“, betont Minister Timon Gremmels. Mit der aktiven Beteiligung Hessens an der MONDIACULT 2025 setzt das Land ein starkes Zeichen für die Bedeutung von Kultur als Motor nachhaltiger Entwicklung und als unverzichtbarer Bestandteil gesellschaftlicher Zukunftsfähigkeit.

Zum Abschluss der Konferenz soll eine gemeinsame Erklärung verabschiedet werden, die die wesentlichen Ergebnisse zusammenfasst und künftig als Leitlinie für Kulturpolitik weltweit dienen soll. Zudem soll ab 2025 ein Weltforum der Kulturpolitik regelmäßig, alle vier Jahre, stattfinden. Bisher gab es unregelmäßig Konferenzen in Mexiko (1982), Schweden (1998) und erneut in Mexiko (2022).

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