Wiesbaden. Prof. Dr. Heinz Koeppl erhält eine LOEWE-Spitzen-Professur an der TU Darmstadt. Er untersucht, wie Künstliche Intelligenz (KI) den Entwurf von neuen Biomolekülen und genetischen Schaltkreisen in der synthetischen Biologie verbessern kann. Dafür stellt das Land rund drei Millionen Euro aus LOEWE-Mitteln über insgesamt fünf Jahre bereit.
Neue Wege zur Erforschung zellbiologischer Prozesse
„Prof. Dr. Koeppl ist ein international renommierter Experte in der computergestützten synthetischen Biologie – einem hochinteressanten Forschungsfeld, das uns neue Wege zur Erforschung zellbiologischer Prozesse eröffnet und auch erlaubt, vollkommen neue molekulare Systeme zu entwerfen“, so Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Prof. Dr. Koeppls wissenschaftliche Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, er hat unter anderem Förderung des European Research Council eingeworben. Er leistet wegweisende Beiträge zu genetischen Schaltkreisen und biomolekularen Strukturen für die Biosensorik, Medizin und Biotechnologie. Mit der LOEWE-Professur für Prof. Dr. Koeppl stärken wir zudem den erfolgreichen hessischen Exzellenzcluster ,RAI – Reasonable Artificial Intelligence.“
Genetische Schaltkreise im Mittelpunkt
Das Projekt kombiniert moderne KI-Technologien mit synthetischer Biologie, um neue Wege in der Medizin und Biotechnologie zu finden. Im Mittelpunkt stehen genetische Schaltkreise. Sie kontrollieren die Aktivität von Genen und damit die Funktion von Zellen und Organismen – und sind programmierbar. Ziel der LOEWE-Spitzen-Professur ist es, KI-Algorithmen zu entwickeln, die funktionelle RNA-Moleküle für therapeutische Anwendungen und komplexe genetische Schaltkreise entwerfen. Dazu werden spezielle Hochdurchsatz-Messverfahren entwickelt, mit denen man eine große Probenanzahl auf bestimmte biochemische Eigenschaften gleichzeitig untersuchen kann. So werden große Mengen an experimentellen Daten für das Training der KI-Modelle generiert. Mit Hilfe von Labor-Robotik und KI schaffen die Forschenden damit einen geschlossenen Kreislauf, in dem sie Biomoleküle und genetische Schaltkreise erstmals automatisch erzeugen und testen können.