Die Dorfschmiede von außen: Ein großer Fachwerkhaus-Komplex

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Mehrgenerationenprojekt in Laubach-Freienseen ausgezeichnet

Die „DorfSchmiede Freienseen“ bietet Platz für Pflege und Begegnung.

Freienseen/Wiesbaden. Das Projekt „DorfSchmiede Freienseen“ hat einen historischen Gebäudekomplex in Laubach-Freienseen im Landkreis Gießen zum neuen Mittelpunkt der Dorfgemeinschaft gemacht: Wo früher die alte Dorfschmiede stand, laden nun eine Begegnungsstätte, ein Dorfladen mit Café und eine Tagespflegeeinrichtung zum Beisammensein in jedem Alter ein. Zudem sind hier altersgerechte Wohnungen untergebracht. Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Anwesen als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und mit 1.000 Euro Preisgeld die bemerkenswerte Sanierung zum Mehrgenerationenhaus gewürdigt. Die Urkunde nahm Dr. Ulf Häbel entgegen, Vorsitzender des Fördervereins „Dorfschmiede – Vogelsberger Generationennetzwerk/ Nachbarschaftshilfe e. V.“ und treibende Kraft hinter dem Projekt.

Projekt lernt vom demografischen Wandel

„Besonders im ländlichen Raum führt der demografische Wandel dazu, dass länger leerstehende Häuser abgerissen werden oder vor allem ältere Menschen allein in großen Häusern leben, die nicht an die Bedürfnisse des Alters angepasst sind. Mit dem Umbau der historischen Gebäude hat der dahinterstehende Förderverein eine Vision umgesetzt, die aus den Folgen des demografischen Wandels lernen will“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „In dem Begegnungszentrum bekommen ältere Menschen heimatnahe Tagespflege und Betreuung. Der Dorfladen reaktiviert die örtliche Nahversorgung – auch, wenn es nicht einfach ist, sich gegenüber den Supermärkten der Region zu behaupten. Und die Gemeinschaftsräume bieten Platz für Vereine und sogar eine neue Gesprächsreihe zum Dorfgeschehen. Das gesamte Projekt Dorfschmiede zeigt auch die Nachhaltigkeit von Denkmalschutz: Statt ein markantes, historisches, identitätsstiftendes Gebäude abzureißen und einen mondänen Neubau zu errichten, hat man hier in alten Mauern neues Leben einziehen lassen. Ich danke Dr. Ulf Häbel und den engagierten Ehrenamtlichen herzlich für ihren Einsatz und gratuliere zur Auszeichnung.“

Ministerin Dorn bekommt im Spohr-Museum in Kassel von einem Museumsmitarbeiter gezeigt, wie man eine Geige richtig hält

Jetzt entdecken

Museen und Denkmäler des Monats

Hessens Kulturlandschaft besteht nicht nur aus großen Flaggschiffen, sondern lebt auch von kleinen Perlen. Sie werden mit den Auszeichnunge "Museum des Monats" und "Denkmal des Monats" gewürdigt.

Die Räume des „Dorftreffs“ befinden sich in den Räumen der ehemaligen Schmiede im Doppelwohnhaus aus dem 17. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert an diesem Gebäude ist die Dichte des Fachwerks mit bedeutender Ornamentik und sorgfältig gearbeiteten Elementen. Das Kulturdenkmal stand lange Zeit leer und befand sich in einem schlechten Zustand, bevor die engagierten Bürgerinnen und Bürger das Mehrgenerationenprojekt starteten. Zum Komplex gehört auch eine große Scheune, die für den Einzug des Dorfladens umgebaut wurde. Die ehemalige Schmiede, die dem Areal seinen Namen gab, gibt es nicht mehr. Für Begegnung und Pflege bietet die ehemalige Scheune Platz, die ebenfalls zum denkmalgeschützten Ensemble gehört. Im Erdgeschoss der Scheune fand der Dorfladen mit kleinem Café ein Zuhause.

Was ist das „Denkmal des Monats“

Die Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, wurde im Juni 2018 erstmals verliehenen. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden. Neben dem „Denkmal des Monats“ wird auch die Auszeichnung „Museum des Monats“ regelmäßig vergeben.

Schlagworte zum Thema