Der Supercomputer forty-two des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz Hessian.AI in Darmstadt

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Drei hessische Supercomputer unter den schnellsten und energieeffizientesten der Welt

Rechner in Frankfurt und Darmstadt gut platziert auf TOP500-Liste

Wiesbaden/Frankfurt/Darmstadt. Hessen hat im aktuellen Ranking der schnellsten und der energieeffizientesten Supercomputer der Welt sehr gut abgeschnitten. Der Goethe NHR der Goethe-Universität Frankfurt liegt auf Platz neun der „Green500“-Liste der energieeffizientesten und auf Platz 84 der „TOP500“-Liste der schnellsten Computer. Der Supercomputer forty-two des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz Hessian.AI in Darmstadt liegt bei der Energieeffizienz auf Platz 41 und bei der Geschwindigkeit auf Platz 99. Die TU Darmstadt schafft es zudem mit Lichtenberg II (Phase 1 und Phase 2) auf die Plätze 119 und 325 der Energieeffizienz sowie 253 und 267 der Geschwindigkeit. Deutschland belegt im Ländervergleich der schnellsten Rechner hinter den USA und Japan mit zehn aufgeführten Rechnern den dritten Platz.

Hochleistungsrechner sind unverzichtbares Werkzeug

„Hochleistungsrechner sind für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Spitzenforschung ein unverzichtbares Werkzeug, um Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln“, erklärt Hessens Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „In den Natur- und Ingenieurwissenschaften werden sie zum Beispiel für aufwändige Modellierungen und Simulationen gebraucht, in den Lebenswissenschaften für die Auswertung klinischer Studien und in der Künstlichen Intelligenz für den Umgang mit riesigen Datenmengen. Daher bin ich stolz, dass wir mit dem Goethe NHR, mit fourty-two und mit Lichtenberg II gleich drei Hochleistungsrechner der Spitzenklasse in Hessen haben, auch dank der Finanzierung des Landes und aus dem Bund. Das zeigt, dass Hessen ein hervorragender Wissenschaftsstandort ist.“

KI-Innovationslabor ist wichtige Initiative

„Hessen hat sich zu einem der Top-Standorte für Recheninfrastruktur entwickelt, aber der Vorsprung der USA ist weiterhin groß“, betont Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus. „Wir werden daher nicht nachlassen und weiter in Hochleistungsinfrastruktur investieren, die vor allem für Industrie und Finanzwesen ein Innovationsmotor ist. Mit der Gründung des KI-Innovationslabors haben wir bereits eine wichtige Initiative gestartet und ermöglichen Wirtschaft und Wissenschaft Zugang zu hochleistungsfähiger KI-Recheninfrastruktur und fachkundiger Beratung. Das KI-Innovationslabor leistet einen entscheidenden Beitrag zur Infrastruktur forty-two und ermöglicht mit seinem Beratungsangebot den Transfer in Wirtschaft und öffentliche Verwaltung.“

Moderne Recheninfrastruktur als Grundvoraussetzung für KI

„Der Zugang zu moderner Recheninfrastruktur ist Grundvoraussetzung für die Nutzung der Potenziale der Künstlichen Intelligenz für Wirtschaft und Wissenschaft“, ergänzt Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Damit ist die Verfügbarkeit von digitaler Infrastruktur ein signifikanter Standortfaktor für Hessen, den es weiter zu stärken gilt. Gleichzeitig spielt die Energieeffizienz dieser Superrechner eine bedeutende Rolle dabei, nachhaltige und damit zukunftsfähige Geschäftsmodelle auf Grundlage digitaler Technologien zu ermöglichen. Das gute Abschneiden der hessischen Superrechner im internationalen Vergleich zeigt, dass Hessen hier aus seiner Erfahrung als bedeutender Rechenzentrumsstandort schöpft und Leistung mit Effizienz vereinbaren kann.“

Superrechner steht im Industrieprark Höchst

Der energieeffiziente Superrechner Goethe NHR ist Teil des 2018 von Bund und Ländern gegründeten Verbundes des Nationalen Hochleistungsrechnens (NHR) und steht im Industriepark Höchst. Er verfügt über eine Rechenleistung von mehr als neun PetaFLOPS und erlaubt 46,5 Milliarden Fließkommaoperationen pro Watt Rechenleistung in der Sekunde (GigaFLOPS/W). Damit ist er der energieeffizienteste Rechner Deutschlands. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Goethe-Universität bei der Entwicklung der Technologie für energiesparende Hochleistungsrechner unter anderem durch den Innovationsfonds sowie das Forschungsförderprogramm LOEWE unterstützt.

„Wieder kommt einer der zehn energieeffizientesten Supercomputer der Welt aus Frankfurt, das ist doch ein Statement über unsere Kompetenz! Gratulation an die Kolleginnen und Kollegen“, erklärt Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt. „Das ist insbesondere von Bedeutung, da wir Supercomputer nicht nur in Bereichen wie Astro- und Teilchenphysik oder Meteorologie, sondern etwa auch in der Medizin brauchen, wenn es zum Beispiel um die Simulation komplexer Prozesse innerhalb einer Zelle oder eines Organs geht. Wir sind froh und stolz, dass der von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelte Goethe NHR einen wichtigen und international sichtbaren Beitrag zum deutschlandweiten Verbund des Nationalen Hochleistungsrechnen leisten kann, das von Bund und Land kofinanziert wird.“

Acht Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde

Der Superrechner forty-two bei hessian.AI ist im Green IT Cube auf dem GSI/FAIR-Campus in Darmstadt beherbergt und verfügt über eine Rechenleistung von rund acht PetaFLOPS mit einem Energieverbrauch von 353 Kilowatt. Ein PetaFLOP entspricht einer Billiarde Rechenoperationen pro Sekunde. Beim forty-two erzeugen 632 Grafikprozessoren die Rechenleistung von rund acht PetaFLOPS. Das neue Rechencluster ist speziell für maschinelles Lernen und Trainieren großer KI-Modelle ausgelegt. Das Gesamtinvestitionsvolumen beläuft sich auf 14,5 Millionen Euro, die zu großen Teilen aus Mitteln des durch den Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung geförderten KI-Innovationslabors und des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten KI-Servicezentrums hessian.AISC stammen.

Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt: „Ich gratuliere herzlich zu dieser Auszeichnung des Supercomputers forty-two! Mein Dank gilt dem Land Hessen und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, die mit ihrer großzügigen Unterstützung den Auf- und Ausbau dieses weltweit auf Spitzenplätzen zu findenden Rechenclusters ermöglicht haben. Mit forty-two verfügen wir über einen exzellenten Baustein erfolgreicher KI made in Hessen!“

Umweltbewusstr Technologien sind wichtiges Signal

„Energieeffiziente Supercomputer tragen dazu bei, den Energieverbrauch und die Umweltauswirkungen des Hochleistungsrechnens zu reduzieren. In einer Zeit, in der Digitalität und Nachhaltigkeit in der Forschung mehr an Bedeutung gewinnen, ist eine hohe Platzierung in der Green500-Liste ein positives Signal für umweltbewusste Technologien und Forschungseinrichtungen“, sagt Wolfgang Stille, CTO von hessian.AI.

Lichtenberg II ist wie der Goethe NHR Teil des von Bund und Ländern geförderten Verbunds für das Nationale Hochleistungsrechnen mit spezieller Ausrichtung auf Computational Engineering Sciences (IT im Maschinenwesen). Die beiden Ausbaustufen von Lichtenberg II stellen zusammen eine theoretische Spitzenleistung von circa 8,5 Petaflops durch Prozessoren und 1,7 Petaflops durch Akzeleratoren zur Verfügung. Die Gesamtinvestitionskosten für Lichtenberg II von 15 Millionen tragen jeweils zur Hälfte der Bund und das Land Hessen. Die Abwärme von Lichtenberg II wird während der Heizperiode in das Fernwärmenetz der TU Darmstadt eingespeist.

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