Bad Camberg. Seit fast 200 Jahren nimmt die Freiherr-von-Schütz-Schule Bad Camberg Kinder und Jugendliche mit Hörschädigung auf. Sie wurde 1820 als Herzoglich-Nassauisches Institut für Taubstumme in den heute denkmalgeschützten Räumen des Guttenberger Hofes in Bad Camberg gegründet. In den 1990er Jahren baute der Landeswohlfahrtsverband Hessen die Schule mit dem Förderschwerpunkt Hören aus, in dem er das benachbarte alte Gerichtsgebäude einbezog und später einen Neubau schuf, der beide Anlagen miteinander verbindet. Entstanden ist ein eindrucksvolles Ensemble mit historischem Flair, das Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet hat.
Schule hat besondere Stimmung
Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn: „Diese Schule hat eine ganz besondere Stimmung: Das liegt zum einen an den beeindruckenden architektonischen Lösungen, die hier gefunden wurden, um die denkmalgeschützten Institut-Räume mit dem ehemaligen Gericht und Gefängnis zu verbinden. Zum anderen gibt sie behinderten Kindern und Jugendlichen einen Raum, um sich auszuprobieren und fitzumachen für ein selbstbestimmtes Leben. Die Identifikation der Schülerinnen und Schüler, der Lehrerinnen und Lehrer mit ihrer Schule ist groß –und das ist das schönste, was einem Kulturdenkmal passieren kann: Wenn darin gelebt wird. Denkmäler, die nicht genutzt werden, bekommen auch keine Pflege und sind damit letztlich dem Verfall preisgegeben. Ich gratuliere der Schulgemeinschaft und dem Landeswohlfahrtsverband Hessen als Schulträger herzlich zu der Auszeichnung.“